Beliebte US-Snacks in Gießen: Nostalgie trifft auf Preis-Frust!

In Gießen erfreuen sich US-Snacks nach wie vor großer Beliebtheit, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen. Der Laden „Sweet Vibez“, betrieben von Maria und Gabriel Artuc, hat sich auf amerikanische Süßigkeiten spezialisiert. Rund 70% des Sortiments stammt direkt aus den USA. Seit der Eröffnung vor vier Jahren, die auf den Erfahrungen des vorherigen Kiosks „Marbobo“ basiert, hat sich der Laden zu einem beliebten Ziel für Schulklassen und Vereine entwickelt, die die Stadt besuchen. Der Standort an der Neuen Bäue/Ecke Sonnenstraße, wo früher ein Schuhgeschäft ansässig war, zieht nicht nur junge Käufer an, sondern auch ältere Kunden, die nostalgische Erinnerungen mit den angebotenen Produkten verbinden.

Aktuell sind die Betreiber jedoch besorgt über die Auswirkungen der sich ändernden Handelspolitik unter Donald Trump. Diskussionen über mögliche Preisänderungen und die Verfügbarkeit von US-Produkten sind sowohl bei Händlern als auch bei Kunden omnipräsent. In den letzten sechs Monaten gab es zudem wiederholt Lieferprobleme bei US-Lebensmitteln. Diese betreffen insbesondere Produkte wie Konserven und Softdrinks, während die Preise für US-Waren hoch bleiben. So kosten süße Frühstückscerealien beispielsweise 9,80 Euro pro Packung und Sirup 13 Euro. Trotz dieser Herausforderungen gibt es im „Sweet Vibez“ keine Hamsterkäufe, obwohl einige Kunden verstärkt Vorräte kaufen.

Proteste gegen US-Produkte

Die politischen Spannungen haben auch Auswirkungen auf den Automobilsektor. Soldzahlen von Tesla in Deutschland sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 um über 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Berichte über beschädigte Fahrzeuge im Zusammenhang mit der sogenannten „Tesla Takedown“-Bewegung verwickeln das Unternehmen weiter in die Debatte. Politologe Larry Gerston warnt vor den wirtschaftlichen Konsequenzen eines Boykotts gegen US-Produkte, der zu einer globalen Rezession führen könnte. Die Verantwortung für die vorliegenden Probleme sieht er bei US-Präsident Donald Trump, dessen Politik für die Abwanderung von Kunden verantwortlich ist.

Marktveränderungen und zukünftige Herausforderungen

Für die Besitzer von „Sweet Vibez“ spiegelt sich die Unsicherheit über die Verfügbarkeit von US-Produkten in den Kundenanfragen wider. Die Mischung aus nostalgischem Kaufverhalten und aktuellen Trends, wie dem deutschen Produkt „Pipapo“, das durch den Rapper Amo populär wurde, zeigt die Komplexität der Marktverhältnisse. Trendprodukte kommen und gehen, wie zuletzt die Dubai-Schokolade, die in den vergangenen Monaten an Beliebtheit verloren hat.

Die Diskussion über einen möglichen Boykott von US-Produkten nimmt in Deutschland zu. Eine Studie von Civey, durchgeführt im Auftrag des „Handelsblatts“, zeigt, dass 64% der befragten 5.000 Erwachsenen sich vorstellen können, US-Produkte zu meiden. Allerdings gaben 24% an, auf keinen Fall darauf verzichten zu wollen, was die Komplexität der Situation verdeutlicht. Für einen erfolgreichen Boykott ist eine kritische Masse an Konsumenten erforderlich, sodass viele Faktoren, darunter Preise und Produktqualität, entscheidend sein werden.

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