Barrierefreiheit für Nidda: Marktplatz wird endlich umgestaltet!
Die Barrierefreiheit auf dem Niddaer Marktplatz steht im Fokus der Diskussion, insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Jürgen Heldt, ein Anwohner, äußert ernsthafte Bedenken über die Schwierigkeiten, die er mit seinem Rollator hat, wenn er über die unebenen Flächen navigieren möchte. Seine Erfahrungen spiegeln ein größeres Problem wider, das viele Bürger mit Behinderungen betrifft.
Im Oktober 2025 sollen umfangreiche Sanierungsarbeiten in der Mühlstraße beginnen, die auch den Marktplatz betreffen. Diese Baumaßnahmen sind Teil der Initiative „Lebendige Zentren“, die seit 2018 von Bund und Ländern gefördert wird. Ihr Ziel ist es, eine barrierefreie und trittsichere Spur zu schaffen, die es Menschen mit Geh- und Sehbehinderungen erleichtert, sich in der Stadt zu bewegen. Ein Darmstädter Planungsbüro wurde mit der Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes beauftragt, um diese Vision zu realisieren.
Die Wichtigkeit der Barrierefreiheit
Die geplanten Sanierungsarbeiten sind zwar vielversprechend, jedoch ist die Umsetzung vorab mit Schwierigkeiten verbunden. Marlies Fels, die stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirats, hat großes Interesse an den Fortschritten geäußert. Gleichzeitig fordert Heldt einen Bestuhlungsplan für die Außengastronomie und eine klare Abgrenzung der Gehwege, um die Begehbarkeit zu verbessern.
Eine Anfrage der Sozialdemokraten an den Magistrat bringt weitere Herausforderungen ans Licht. Der aktuelle Zustand des Marktplatzes wird als problematisch wahrgenommen, denn die Überfüllung mit Tischen und Stühlen schränkt die Durchgängigkeit für Fußgänger und Menschen mit Behinderungen erheblich ein. Es gibt zwar Pachtverträge, die die erforderliche Durchgangsbreite von 1,40 Metern regeln, doch es existieren keine Sondernutzungserlaubnisse für die Außengastronomie. Das Ordnungsamt überwacht die Situation fortlaufend, doch die erhofften Veränderungen lassen auf sich warten.
Inklusion in der Stadtplanung
Die Herausforderungen am Marktplatz sind nicht nur lokal, sondern stehen auch im Kontext einer breiteren Diskussion über Inklusion in der Stadtplanung. Gemäß den Grundsätzen der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ist die Barrierefreiheit ein zentraler Aspekt der Inklusion. Ziel ist es, eine gleichberechtigte Teilhabe aller Bürger zu ermöglichen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Behinderungen. Inklusive Stadtplanung erfordert die enge Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Architekten und Bürgern.
Während Initiativen und Beispiele aus anderen Städten wie Deutschland zeigen, dass durchdachte Planung positive Veränderungen bewirken kann, bleibt Nidda gefordert, Fortschritte in ihrer eigenen Stadtentwicklung zu erzielen. Die Schaffung baulicher und technischer Rahmenbedingungen spielt eine entscheidende Rolle, um die Integrations- und Mobilitätsbedürfnisse aller Bürger zu gewährleisten, nicht nur von Menschen mit Behinderungen, sondern auch von älteren und anderen vulnerablen Gruppen.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die beschlossene Vision für den Niddaer Marktplatz in die Tat umzusetzen. Bürgerbeteiligung und das Engagement der Anwohner sind essentielle Komponenten für den Erfolg dieser Bemühungen, um eine lebendige und inklusive Stadt für alle zu gestalten.
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