Digitale Sprechstunde: Senioren erobern die Welt der Technik in Darmstadt!
Heute, am 27. April 2025, versammeln sich im Versammlungsraum des Familienzentrums der Arbeiterwohlfahrt Darmstadt fast ein Dutzend Senioren zur Digitalen Sprechstunde. Dieses Angebot, das seit einem Jahr besteht, zielt darauf ab, älteren Menschen den Umgang mit modernen Technologien näherzubringen und hat kürzlich drei neue Teilnehmerinnen willkommen geheißen. Die Themen der Beratung umfassen unter anderem die Bedienung von Smartphones, die Übertragung von Handyfotos auf Notebooks sowie die Sicherheit von Bank-Apps.
Zu Beginn jeder Sitzung wird ein Impulsreferat angeboten, das sich beispielsweise mit dem Thema Phishing auseinandersetzt. Diese Digitale Sprechstunde ist Teil eines umfassenden Projekts, das in ganz Hessen an 60 Stützpunkten verschiedenen älteren Menschen digitale Anwendungen näherbringt. In diesem Kontext berichtet die FAZ, dass diese Initiative 2021 von der Landesregierung in Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei sowie dem Digital- und Seniorenministerium ins Leben gerufen wurde.
Digitalisierung und ihre Herausforderungen für Senioren
Die Digitalisierung stellt gerade für Senioren eine besondere Herausforderung dar. Statistiken zeigen, dass viele ältere Menschen in diesem Bereich digital abgehängt sind. Zwar nutzen 88% der Befragten im Mikrozensus 2023 das Internet, jedoch sind es nur 81% der 65- bis 74-Jährigen und erschreckende 46% der über 75-Jährigen. Bei den unter 70-Jährigen haben 94,7% Internetzugang, während lediglich 52,7% der über 80-Jährigen ein Smartphone besitzen.
Zusätzlich zur geringen Nutzung ist auch die Internetkompetenz bei älteren Menschen besorgniserregend. Nur 49,7% der 60- bis 69-Jährigen schätzen ihre Kompetenz als gut ein, während bei den 70- bis 79-Jährigen dieser Anteil nur bei 28,6% liegt und bei den über 80-Jährigen sogar auf nur 8,9% sinkt. Gleichzeitig zeigt eine Studie von 2022, dass viele hochaltrige Menschen eine positive Einstellung gegenüber digitalen Technologien haben.
Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, bieten die sogenannten Digitallotsen Unterstützung in Form von offenen Sprechstunden und aufsuchenden Angeboten für weniger mobile Senioren an. In Hessen gibt es mittlerweile 550 Digitallotsen, die in 25 Landkreisen und kreisfreien Städten aktiv sind.
Förderung und Projekte zur digitalen Teilhabe
Die Staatskanzlei hat Programme wie „Senioren im Netz“ ins Leben gerufen, um bedarfsgerechte Angebote zu schaffen. Klaus Reifert, Vorsitzender der Landesseniorenvertretung Hessen, äußert sich kritisch zur „Zwangsdigitalisierung“ und zur „Altersdiskriminierung“, die viele Senioren verunsichert und ihnen das Gefühl gibt, abgehängt zu sein. Zusätzlich wird die Kluft zwischen städtischen und ländlichen Angeboten für digitale Unterstützung verstärkt.
Im Rahmen der bundesweiten Initiative „DigitalPakt Alter“ werden bis zum Ende des Projekts 300 lokale Anlaufstellen eingerichtet. Diese stellen den Zugang zu digitalen Technologien in den Fokus und fördern das gesellschaftliche Engagement älterer Menschen. Dabei betont das Bundesseniorenministerium, dass Bildung und digitale Kompetenzen für die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen von wesentlicher Bedeutung sind. Die Digitalisierung bietet zahlreiche Vorteile, wie Online-Banking und die Kommunikation über Video.
In diesem Sinne soll die Förderung unabhängig von Geschlecht, Bildungsstand, Einkommen, Wohnort oder Behinderung erfolgen. Zusätzliche Programme, wie „Digitaler Engel PLUS“, widmen sich der Schulung digitaler Kompetenzen bei älteren Menschen. All dies ist notwendig, um die Chancen der Digitalisierung für alle älteren Bürger zugänglich zu machen und ihre Teilhabe an der digitalen Welt zu fördern.
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