Ungleiche Kita-Versorgung: Armut belastet Kinder in Hessen!
Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung (MPIfG) bringt alarmierende Ergebnisse zur Kita-Versorgung in den fünf größten Städten Hessens ans Licht. Offenbach schneidet im Vergleich zu anderen Städten besonders schlecht ab, während Frankfurt unter den bedeutenden Städten Deutschlands als eines der besten Beispiele für die Kita-Versorgung gilt. Das IW hat im Rahmen seiner Untersuchung die Kita-Plätze in über 2.600 Stadtteilen von 54 deutschen Großstädten analysiert und erhebt Ansprüche über die ungleiche Verteilung in Bezug auf den sozialen Status der Stadtviertel.
Laut der Studie ist die Situation in ärmeren Stadtvierteln besorgniserregend. In Frankfurt kommen auf eine „erreichbare“ Kita, die innerhalb von fünf Minuten mit dem Auto erreichbar ist, 72 Kinder. In Offenbach, wo die Kita-Versorgung zu den zehn schlechtesten in Deutschland zählt, liegt dieser Wert jedoch bei 141 Kindern. In anderen hessischen Städten wie Wiesbaden, Kassel und Darmstadt liegt die Zahl der Kinder auf eine Kita zwischen 86 und 99.
Ungleichheit in der Versorgung
Die Studie zeigt zudem, dass Stadtviertel mit einem hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern schlechtere Kita-Versorgungen aufweisen. Es wurde festgestellt, dass freie Träger ihr Angebot vermehrt in wohlhabendere Gebiete konzentrieren, was zu einer ungleichen Verteilung der Kitas führt. Einrichtungen mit konfessionellen Trägern sind in wohlhabenden Stadtteilen laut den Ergebnissen etwa 20 Prozent besser vertreten als im Stadtdurchschnitt.
Die Datenbasis der Analyse stammt von offiziellen Familienstrukturdaten und Informationen über staatliche Abhängigkeiten. Die Studie, die den Titel „Ungleichheiten lokaler Kita-Versorgung“ trägt, verdeutlicht, dass trotz eines enormen Ausbaus an Kita-Plätzen nach dem rechtsverbindlichen Anspruch auf einen Platz ab zwei Jahren im Jahr 2013, die steigende Nachfrage nicht befriedigt werden konnte. Schätzungsweise haben zuletzt 300.000 Kinder keinen Kita-Platz finden können.
Aktuelle Herausforderungen in Offenbach
Die Situation in Offenbach ist besonders drängend. In Hessen fehlten im Jahr 2023 rund 41.000 Kita-Plätze. Dies wirft nicht nur Fragen zur Bildungsgerechtigkeit auf, sondern betrifft auch die künftige Entwicklung der Stadt und ihrer Bewohner. Es bleibt unklar, wie diese Herausforderungen kurzfristig angegangen werden können, während die Ungleichheiten in der Kitasituation weiter bestehen. Die Ungleichheit der Kita-Versorgung führt zu einer verstärkten sozialen Spaltung, die für viele Familien in benachteiligten Stadtteilen zur Realität wird.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung tief in den sozialen Strukturen der Städte verwurzelt sind. Um den Benachteiligungen in ärmeren Vierteln entgegenzuwirken, bedarf es einer politischen Initiative, die sowohl die Verteilung der Kita-Plätze als auch die finanziellen Rahmenbedingungen für deren Betrieb neu bewertet.
Für weitere Informationen zu diesen Ergebnissen können Sie hessenschau.de sowie Spiegel Online konsultieren, während auch die Süddeutsche Zeitung umfassende Informationen zu diesem Thema bereitstellt.
Details | |
---|---|
Quellen |