Neuer Radweg über die Wieseck: Gießen plant Zukunftsbrücke!

Die Stadt Gießen plant den Bau einer neuen Rad- und Fußgängerbrücke über die Mündung der Wieseck, um die zentrale Verbindung am östlichen Lahnufer nach dem Abbau der Behelfsbrücke im Jahr 2023 wiederherzustellen. Bürgermeister Alexander Wright (Grüne) stellte das Projekt vor, das im Koalitionsvertrag von Grünen, SPD und Gießener Linken aus dem Sommer 2021 verankert wurde. Der Bau der Brücke, die 18 Meter lang und 4 Meter breit sein soll, wird bis 2027 innerhalb von sechs Monaten durchgeführt. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro, wobei das Tiefbauamt die Baukosten auf 1,3 Millionen Euro und die Planungskosten auf 200.000 Euro schätzt. Die Stadt plant zudem, mehrere Förderprogramme zur Kostenreduktion zu nutzen.

Die Behelfsbrücke, die einst als Kunstwerk „Bridge over troubled Water“ zur Landesgartenschau 2014 errichtet wurde, war ein beliebtes Bauwerk. Von 2015 bis 2023 diente sie als wichtiger Übergang über die Wieseck. Der Rückbau erfolgte aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Hochwassergefahr; Wasserbehörden erteilten keine Genehmigung zur Verlängerung. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, wird die neue Brücke unter der HQ-100-Linie erbaut, sodass sie bei Hochwasser planmäßig untergeht. Ihre geschwungene Fischbauchform wurde gewählt, um Überflutungen zu erleichtern.

Hochwassersicherheit und innovative Ansätze

Die Planung der neuen Brücke in Gießen reiht sich in einen größeren Kontext ein: Ministerin Stefan Schmitt betont die Wichtigkeit eines hochwassersicheren Wiederaufbaus, insbesondere im Ahrtal. Innovative Ideen, wie das klappbare Brückengeländer, geraten zunehmend in den Fokus, während die Gesamtheit des Wiederaufbaus als zentrale Aufgabe der Landesregierung hervorgehoben wird. In den vergangene Jahren haben extreme Wetterereignisse verdeutlicht, wie wichtig eine solide Infrastruktur ist.

Der Leitgedanke „Building Back Better“ (BBB), der im Rahmen des Praxisleitfadens „Nach der Flutkatastrophe: Chance für Veränderung“ propagiert wird, spiegelt die Notwendigkeit wider, nachhaltige und resiliente Strukturen zu schaffen. Der Leitfaden richtet sich an betroffene Kommunen, die in klimaresiliente Siedlungsentwicklung investieren möchten und bietet praxisorientierte Beispiele sowie Handlungsempfehlungen, die bereits erfolgreich umgesetzte Strategien vorstellen.

  • Wiederaufbau
  • Risikobewertung und -verringerung
  • Resilienz von Gesellschaften

Kommunen im Ahrtal sind mit erheblichen Schäden konfrontiert, wo über 40 Bauwerke nahezu vollständig beschädigt wurden. Der vollständige Wiederaufbau wird Zeit in Anspruch nehmen, jedoch wurden bereits viele Strecken des Ahr-Radwegs im Mai 2023 für die Bürgerinnen und Bürger freigegeben. Dies wird als positive Nachricht für den Tourismus und die Infrastruktur angesehen.

Mit der geplanten Rad- und Fußgängerbrücke in Gießen wird ein Schritt in die Richtung einer nachhaltigen und sicheren Infrastruktur unternommen, die den Herausforderungen des Klimawandels trotzen kann. Wie die Stadt Gießen demonstriert, sind innovative Ansätze und gute Planung der Schlüssel für zukunftssichere Lösungen, die sowohl den Bedürfnissen der Bürger als auch den Anforderungen des Wasserschutzes Rechnung tragen.

Um weitere Informationen zu den Planungen in Gießen zu erhalten, verweisen wir auf die Berichterstattung von Giessener Allgemeine, während der Wiederaufbau im Ahrtal in den umfassenden Kontext der laufenden Projekte und Strategien durch Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz betrachtet werden kann. Zudem liefert Difu wertvolle Einblicke in die nachhaltige Gestaltung des Wiederaufbaus in betroffenen Regionen.

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