Schockierende Tricks im Supermarkt: Preiserhöhungen und Mogelpackungen entlarvt!

Am 1. Mai 2025 sorgte ein Lidl-Kunde aus Stockerau für Aufsehen, als er ein besonders bemerkenswertes Angebot entdeckte. Die 700-Milliliterflasche eines Produkts war ursprünglich für 14,99 Euro im Sortiment, wurde jedoch um 4 Cent günstiger angeboten, sodass der Preis bei 14,95 Euro lag. Die Ersparnis von gerade einmal 4 Cent sorgte für erstaunliche Diskussionen auf Facebook, als der Kunde seinen Fund teilte und von einer totalen Ersparnis von 1,28 Euro berichtete.

Besonders interessant war die Rechenaufgabe, die der Kunde anderen Facebook-Nutzern stellte: „Wie viele Flaschen habe ich gekauft?“ Diese Herausforderung führte zu zahlreichen Kommentaren, in denen Nutzer über die Anzahl der gekauften Flaschen schätzten. Einige bekannte ähnliche Angebote bei Lidl, die ebenfalls nur kleine Ersparnisse boten. Ein Nutzer bemerkte sogar, dass er 14,95 Euro gespart hatte – indem er das Produkt gar nicht gekauft hat.

Die Problematik der versteckten Preissteigerungen

Diese Diskussion ist nicht nur ein Einzelfall, sondern spiegelt ein weit verbreitetes Phänomen im Einzelhandel wider – die versteckten Preiserhöhungen. Die Verbraucherzentrale Hamburg führt eine Mogelpackungsliste, die mittlerweile rund 1.000 Einträge umfasst. Diese Liste basiert auf Beschwerden von Verbrauchern und gibt Auskunft über Produktnamen, Hersteller sowie Händler. Sie soll die Kunden über versteckte Preiserhöhungen und das Phänomen der „Shrinkflation“ informieren, bei dem die Füllmenge eines Produkts reduziert wird, während der Preis gleich bleibt.

Ein Beispiel: Wurde eine Packung mit 500 Gramm zu einem Preis von 2,19 Euro angeboten, so kann die neue Packung nur 400 Gramm enthalten, ebenfalls zum Preis von 2,19 Euro. In diesem Fall würde sich der Grundpreis von 4,38 Euro pro Kilogramm auf 5,48 Euro pro Kilogramm erhöhen, was einem Preisanstieg von 25 Prozent entspricht, während die Füllmengenreduzierung 20 Prozent ausmacht.

Wachsende Verbraucherunzufriedenheit

Die Verbraucherpreise steigen in den letzten Jahren stark, und es gibt zunehmende Kritik an den Praktiken im Handel. Armin Valet, Lebensmittel-Experte bei der Verbraucherzentrale Hamburg, weist auf eine „erste Welle“ versteckter Preiserhöhungen hin. Der Anstieg der Rohstoffpreise, höhere Energiekosten und zusätzliche Ausgaben durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Konflikt führen dazu, dass Lebensmittel und alkoholfreie Getränke im Jahr 2022 um 14 Prozent teurer waren als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt berichtet.

Verbraucherschützer raten dazu, beim Einkauf einen genauen Blick auf die Preise vertrauter Produkte zu werfen. Es ist eine Vielzahl von Anpassungen in Packungsgrößen zu beobachten. Beispielsweise hat Haribo die Tüte „Goldbären“ von 200 auf 175 Gramm verkleinert, während der Preis unverändert blieb. Auch bei Produkten wie Marmelade, Margarine und Chips sind ähnliche Schrumpfungen festgestellt worden.

Die Zunahme an doppelten Preiserhöhungen wird ebenfalls deutlich: Während im ersten Halbjahr 2022 35 Prozent der beobachteten Artikel betroffen waren, lag dieser Wert in den zwei Jahren zuvor nur bei 18 Prozent. Verbraucherschützer bezeichnen die Methoden als Trickserei zu Lasten der Kunden, was angesichts des Lidl-Angebots und der damit verbundenen Diskussion noch mehr an Bedeutung gewinnt.

Für viele Verbraucher wird der Einkauf im Supermarkt zunehmend zur Herausforderung, bei der auch die kleinsten Ersparnisse in den Fokus rücken. Die Diskussion im Netz zeigt, dass diese Themen auch die Menschen direkt betreffen und sie sich über die oftmals wenig transparenten Praktiken bei der Preisgestaltung informieren möchten.

Details
Quellen