Volkswagen-Stiftung fördert innovative Psychologie-Forschung mit KI!
Die Volkswagen-Stiftung fördert die innovative Forschung von Professor Daniel Heck an der Philipps-Universität Marburg mit einer Summe von rund 930.000 Euro über einen Zeitraum von vier Jahren. Diese Förderung, die im Rahmen der „Momentum“-Förderlinie erfolgt, zielt darauf ab, die psychologische Grundlagenforschung auf eine solide mathematische Basis zu stellen und neue Methoden zur Analyse menschlicher Sprache zu entwickeln.
Professor Heck und sein neunköpfiges Team setzen moderne KI-Sprachmodelle, sogenannte „Large Language Models“ (LLMs), ein. Ziel ist es, psychologische Konstrukte in quantitative Formen zu übersetzen und die Planung sowie Auswertung psychologischer Experimente zu optimieren. Bei dem Vorhaben wird auf Open-Source-Software zurückgegriffen, um die Sicherheit sensibler Daten zu gewährleisten, anstatt kommerzielle Software wie ChatGPT zu nutzen.
Neuland in der psychologischen Forschung
Mit der Anwendung dieser Technologien betritt Heck wissenschaftliches Neuland, da sein Schwerpunkt zuvor in der Modellierung und Statistik lag. Er möchte die Psychologie auf eine solidere mathematische Grundlage stellen und neue Werkzeuge für die Methodenlehre entwickeln. Zukünftig sollen unscharfe verbale Beschreibungen mit exakten mathematischen Modellen verbunden werden, was die wissenschaftliche Qualität, wie der Uni-Vizepräsident Professor Gert Bange betont, erheblich stärken könnte.
Ein Drittel des Psychologiestudiums befasst sich mit Methodenlehre und der neuen Forschungsansatz von Heck könnte bedeutende Fortschritte in diesem Bereich ermöglichen. Die Entwicklung präziser theoretischer Annahmen in der Psychologie ist ebenso ein zentrales Ziel des Projektes.
Methodische Innovationsansätze
In seinen Experimenten wird Heck, wie bereits aus bisherigen Forschungsschwerpunkten wie der quantitativen Datenanalyse, Psychometrik und Kognitionsmodellierung bekannt, Standardformulierungen komplexer Erklärungen verwenden. Dies soll differenziertere Ergebnisse bei psychologischen Messungen liefern. Probanden werden Aussagen auf einer Skala von 1 bis 9 bewerten, was eine verbesserte Genauigkeit der Vorhersagen verspricht.
Zudem wird der Erfolg der auf KI basierenden Methoden durch den Vergleich mit menschlichen Bewertungen in empirischen Studien überprüft werden. Die Förderung der Volkswagen-Stiftung fließt auch in die Schaffung von zwei Postdoc-Stellen sowie in die wissenschaftliche Vernetzung und die notwendigen technischen Ressourcen.
Hecks Arbeit hat bereits Anerkennung gefunden, als er kürzlich den Wissenschaftspreis der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft e.V. für seine bedeutenden Beiträge zur psychologischen Grundlagenforschung erhielt. Seine Forschung könnte somit nicht nur die Psychologie, sondern auch die Methodik innerhalb der Disziplin revolutionieren.
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