Inge Meysel: Die „Mutter der Nation“ wird 115 Jahre alt!
Am 30. Mai jährt sich der 115. Geburtstag von Inge Meysel, einer der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts. Anlässlich dieses Jubiläums plant der NDR eine Wiederholung der beliebten Familienserie „Die Unverbesserlichen“, in der Meysel die Rolle der kämpferischen Mutter Käthe Scholz verkörperte. Die Ausstrahlung startet am 25. Mai 2023 um 12:25 Uhr im Free-TV. Diesem besonderen Anlass kommt besondere Bedeutung zu, da die Serie seit ihrem ersten Auftritt im Mai 1965 nicht nur Generationen von Zuschauern unterhielt, sondern auch Meysels Ruf als „Mutter der Nation“ begründete. fernsehserien.de berichtet, dass die Serie bis 1971 anlässlich des Muttertags ausgestrahlt wurde und zur damaligen Zeit mit Filmlängen zwischen 80 und 109 Minuten aufwartete.
„Die Unverbesserlichen“ erzählt die Geschichte der Familie Scholz, angeführt von Vater Kurt, gespielt von Joseph Offenbach. Neben Käthe gibt es die drei Kinder Doris, Lore und Rudi. Rudi ist als Fußballprofi aktiv, während Doris in einer unglücklichen Ehe steckt und Lore ebenfalls mit ihren eigenen Herausforderungen konfrontiert ist. In der ersten Episode am 25. Mai steht ein Fußballgewinn im Zentrum, der unerwartete Folgen in Form eines Verkehrsunfalls mit sich bringt. Tochter Doris erwartet ihr erstes Kind, was zusätzliche Spannungen innerhalb der Familie auslöst. In der darauf folgenden Folge am 1. Juni kämpft die Familie weiterhin mit ihren Problemen, und Oma Köpcke, gespielt von Agnes Windeck, zieht ein. Diese Familie, mit all ihren typischen und untypischen Problemen, spiegelt nicht nur die gesellschaftlichen Veränderungen wider, sondern auch Meysels hochgeschätzte schauspielerische Leistungen.
Inge Meysels Leben und Karriere
Inge Meysel wurde am 30. Mai 1910 in Rixdorf geboren. Ihre Mutter war Dänin und ihr Vater deutscher Jude. Sie wuchs in Berlin auf, bevor sie 1930 ihr Debüt am Theater in Zwickau feierte und schnell zu einem gefragten Star in der Theaterlandschaft wurde. Wie ndr.de berichtet, musste Meysel während der NS-Zeit aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ein Auftrittsverbot hinnehmen. Nach dem Krieg ging es für sie jedoch steil bergauf, sie trat unter anderem am Thalia Theater in Hamburg auf und wurde schnell zu einer bedeutenden Figur im deutschen Fernsehen und Theater.
Meysel war nicht nur für ihre schauspielerischen Talente bekannt, sondern auch für ihren unerschütterlichen Humor und ihre direkte Art. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen in ihrer Karriere, darunter mehrere Ottos und Bambis, und wurde für ihre Arbeit mit der Goldenen Kamera sowie dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Es gibt auch eine bemerkenswerte Anekdote aus ihrer Karriere: 1978 war sie Klägerin in einem Sexismus-Prozess gegen das bekannte Magazin „Stern“, was ihren Status als feministische Ikone festigte.
Ein bleibendes Erbe
Inge Meysel verstarb am 10. Juli 2004 im Alter von 94 Jahren in Seevetal. Ihre letzte Rolle spielte sie im Polizeiruf 110 und setzte damit einen letzten, bemerkenswerten Akzent in ihrer umfangreichen Karriere, die mehr als 100 Fernsehrollen umfasste. Auch nach ihrem Tod bleibt ihr Erbe lebendig. Ihre unkonventionelle Art und ihr Engagement in politischen Diskussionen machten sie zu einer vielseitigen Persönlichkeit, die weit über die schauspielerische Welt hinauswirkte. Sie hinterließ sowohl einen tiefen Eindruck in der deutschen Fernsehgeschichte als auch Gedenktafeln, die an ihr Leben und ihre Leistungen erinnern, wie die 2014 in Berlin-Schöneberg angebrachte.
Die Auffrischung der Serie „Die Unverbesserlichen“ zur Feier ihres Jubiläums ist nicht nur eine Hommage an Inge Meysel, sondern auch eine Gelegenheit für die heutige Generation, diese zeitlosen Geschichten zu entdecken und sich an die Talentiertheit einer Frau zu erinnern, die in jeder ihrer Rollen einen Teil des Lebens einbrachte.
Details | |
---|---|
Quellen |