Igel in Gefahr: Mähroboter bedrohen die stacheligen Gartenbewohner!
Mit Beginn der Gartensaison 2025 setzen Gartenbesitzer vermehrt auf Mähroboter, die jedoch eine neue Gefahr für die heimische Wildtierpopulation darstellen. Insbesondere die Igel, die in diesen Monaten nach Nahrung suchen, sind durch die rasch fahrenden Geräte massiv bedroht. Wie Neustadt-Ticker berichtet, sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere wie Igel, Amphibien, Reptilien und Insekten besonders gefährdet, wenn Mähroboter nachts eingesetzt werden. Die Igelpopulation in Städten wie Dresden schrumpft weiter, während die Tiere auf der Vorwarnliste bedrohter Arten stehen.
Igel besitzen instinktive Schutzmechanismen; sie rollen sich bei Gefahr zusammen, was sie gegen Mähroboter jedoch wehrlos macht. Gartenbesitzer werden aufgefordert, ihre Mähroboter so zu programmieren, dass sie ausschließlich tagsüber arbeiten. Modelle mit sogenanntem „Igelschutz“ sind laut Leibniz-IZW nicht ausreichend, um die Tiere tatsächlich zu schützen.
Der Rückgang der Igelpopulation
Der Rückgang der Igelbestände in Westeuropa wird seit 2024 als „potenziell gefährdet“ eingestuft. Igel sind nicht nur durch Mähroboter gefährdet; auch Autoverkehr, Umweltgifte und neue Feinde wie Dachs und Waschbär tragen zur Bedrohung bei. Lebensräume werden durch gepflegte Gärten und enge Zäune zunehmend unattraktiv. Laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung ist die Zahl der Igel mit Schnittverletzungen durch Mähroboter alarmierend hoch und steigt im Frühling erheblich an. Ehrenamtliche Igelstationen sind überfordert: NDR berichtet von über 1.500 behandelten Igeln im Jahr 2024 und 240 bereits zu Beginn dieser Gartensaison.
Ein konkretes Beispiel ist die Igeldame „Hope“, die aufgrund eines Mähroboters ihr Bein verlor. Die Bestände der Igel sind nicht nur in Deutschland gefährdet: Unpassende Gärten, Dürren und der Einsatz von Mährobotern verschärfen die Situation zusätzlich. Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter wird von Naturschützern und Behörden gefordert, um die nächtlichen Suchgewohnheiten der Igel zu berücksichtigen.
Politische und technologische Lösungen
Die dringende Notwendigkeit politisch zu handeln wird immer klarer. Eine staatliche Übernahme der Tierarztkosten oder gar ein Verbot des nächtlichen Betriebs von Mährobotern könnten mögliche Lösungen darstellen. Die „Igel-Initiative BRD“, die im Mai 2023 gegründet wurde, zielt darauf ab, Problematiken in Politik und Gesellschaft zu kommunizieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. Technische Lösungen, die Mähroboter in der Lage versetzen, kleine Tiere zu erkennen, sind bislang noch nicht marktreif.
In einer Zeit, in der die Absatzzahlen von Mährobotern weiterhin jährlich um 12 Prozent steigen, muss mehr Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen des Nachtbetriebes gelegt werden. Gartenbesitzer werden weiterhin aufgefordert, vor dem Einsatz von Mährobotern ihre Rasenflächen abzusuchen, um verletzte Tiere zu schützen. Nur so kann dem weiteren Rückgang der Igelpopulation entgegengewirkt werden.
Details | |
---|---|
Quellen |