Riesen-Demo zum 1. Mai: Gewerkschaften fordern Tariftreuegesetz in NRW!
Am 1. Mai 2025 werden in Nordrhein-Westfalen rund 70 Veranstaltungen der Gewerkschaften durchgeführt, wobei zehntausende Teilnehmer auf den Straßen und Plätzen erwartet werden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich als größte Dachorganisation von Einzelgewerkschaften in Deutschland klar positioniert: Die Hauptforderung besteht in der Einführung eines Tariftreuegesetzes in NRW. Dieses Gesetz soll öffentliche Aufträge nur an tarifzahlende Unternehmen vergeben, um die Tarifbindung in der Region zu stärken und die Wettbewerbsbedingungen zu verbessern. tagesschau.de berichtet, dass der DGB in NRW gegen den bestehenden Investitionsstau ankämpfen möchte, wobei geplante Investitionen in Schlüsselbereiche wie Schienen, Schulen, Wohnungsbau, soziale Sicherung, Digitalisierung und Klimaschutz fließen sollen.
Die DGB-Landeschefin Anja Weber richtete bei einer DGB-Kundgebung in Siegburg klare Worte an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Sie forderte nicht nur ein Tariftreuegesetz für Land und Kommunen, sondern erinnerte ihn auch an die vorherige Ankündigung eines solchen Gesetzes vor einem Jahr. Ihre Ungeduld hinsichtlich der Umsetzung ist spürbar, gerade weil laut DGB noch immer nur 51 Prozent der Arbeitnehmer in NRW unter einem Tarifvertrag arbeiten. noz.de hebt hervor, dass Weber die Tarifbindung als Vorteil für Unternehmen erkennbar machen möchte, um Widerstände abzubauen.
Politische Reaktionen und Kundgebungen
Während der zentralen Kundgebung in Siegburg betonte Wüst die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften, um Arbeitsplätze zu sichern. Er sprach sich für einen „Wiederaufbau West“ der maroden Infrastruktur aus und lobte das Sondervermögen der Bundesregierung. Trotz dieser positiven Ansätze erteilte er jedoch dem Wunsch nach einem eigenen Tariftreuegesetz für NRW eine Absage und signalisiert eine bevorzugte Abstimmung mit der kommenden Bundesregierung.
In Köln demonstrierten etwa 4.500 Menschen, wo IG Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban die kritische Situation bei Ford zur Sprache brachte. Weitere bedeutende Kundgebungen fanden in Städten wie Gelsenkirchen, Hamm, Solingen, Bielefeld, Dortmund, Münster, Recklinghausen, Aachen und Essen statt. In Remscheid wurden am Vormittag rund 500 Teilnehmer vermeldet. Diese breit angelegte Mobilisierung zeigt das stark ausgeprägte gesellschaftliche Interesse an den Themen sozialer Gerechtigkeit und Arbeitsbedingungen.
Der Feiertag und seine Bedeutung
Der 1. Mai wird in Nordrhein-Westfalen offiziell als „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“ bezeichnet, was eine Abgrenzung zum herkömmlichen „Tag der Arbeit“ darstellt. Der DGB, der insgesamt 5,6 Millionen Mitglieder in acht Gewerkschaften wie IG Metall und Verdi vereint, kämpft gleichzeitig seit Jahren gegen den Mitgliederschwund und zeigt sich an diesem Feiertag als eine starke Stimme für die Arbeitnehmerinteressen.
Insgesamt reflektieren die Kundgebungen und politischen Ansprachen die aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt und die Bedeutung solidarischer Strukturen in Nordrhein-Westfalen. tagesschau.de und noz.de dokumentieren die breite Beteiligung an diesen Protesten und die politischen Reaktionen, die die dringend benötigten Reformen im sozialen und wirtschaftlichen Sektor anstoßen möchten.
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