Dortmunder Familie zieht nach Schweden: Neues Leben, neue Schule!

Bianka Boyke, eine Dortmunderin, hat im Jahr 2022 mit ihrer Familie den Schritt gewagt, nach Schweden auszuwandern. Der Grund für diesen mutigen Entschluss war das als stressig empfundene deutsche Schulsystem in Nordrhein-Westfalen (NRW). Nach regelmäßigen Urlaubsaufenthalten in Schweden während der Corona-Zeit reifte der Wunsch, langfristig dort zu leben. In den Osterferien 2022 fiel dann die Entscheidung: Entweder finden sie ein Haus, oder das Thema Auswanderung wird ad acta gelegt. Kurz darauf entdeckte die Familie zufällig ein Haus in Südschweden, das gerade auf den Markt kam, und schloss den Kauf innerhalb von nur zwei Tagen ab. Im Sommer 2022 fand der Umzug schließlich statt, und Bianka teilt seither ihre Erfahrungen auf Instagram.

Im schwedischen Bildungssystem wird das Kind als Individuum betrachtet, was einen wesentlichen Unterschied zum deutschen System darstellt. Während in Deutschland bereits ab der Grundschule Noten vergeben werden, erfolgt dies in Schweden erst ab der Klasse 6. Bianka stellt fest, dass die Klassen kleiner sind und ein positives Lernklima herrscht. Schwedische Schüler werden häufiger gelobt und erleben weniger Disziplinarmaßnahmen.

Das schwedische Schulsystem

Ein weiterer Vorteil des schwedischen Systems ist die Vielfalt der angebotenen Fächer. Hierzu zählen praktische Fächer wie Werken, Hauswirtschaftslehre und Technik. Zudem gibt es kaum Hausaufgaben, und sämtliche Materialien werden von der Schule bereitgestellt. Biankas persönliche Erfahrungen zeigen, dass ihre Kinder sich schnell in das neue Umfeld eingelebt haben. Während der jüngste Sohn die einfachste Anpassung erlebte, benötigten die älteren Töchter etwas länger, um sich an den anspruchsvolleren Schulstoff zu gewöhnen.

Bianka Boyke rät anderen auswanderwilligen Familien, das Land vor der endgültigen Entscheidung näher zu bereisen und frühzeitig mit dem Erlernen der schwedischen Sprache zu beginnen. Ihre Familie ist mit der Entscheidung, nach Schweden zu ziehen, rundum zufrieden und bereut diesen Schritt nicht. Diese positive Rückmeldung könnte als Ermutigung für viele Eltern dienen, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ihre Kinder in ein anderes Bildungssystem zu integrieren.

In den letzten Jahren hat sich das Schulsystem in Schweden jedoch negativ entwickelt. Laut einem Bericht vom Spiegel zeigt sich ein Abwärtstrend in den PISA-Studien, der den Eindruck vermittelt, dass schwedische Schüler im internationalen Vergleich von ihren Leistungen her abgebaut haben. Diese Veränderungen werfen Fragen über die Zukunft des schwedischen Bildungssystems auf und verdeutlichen den Anreiz für Eltern, alternative Lösungen für die Bildung ihrer Kinder zu suchen.

Trotz der Herausforderungen, die im schwedischen Schulsystem bestehen, fühlen sich Bianka und ihre Familie in ihrer neuen Heimat wohl. Die Vorteile des schwedischen Ansatzes, die Individualität der Schüler zu fördern und ein positives Lernumfeld zu schaffen, scheinen dem Stress des deutschen Systems Überhand zu gewinnen. Die langfristigen Folgen dieser Entscheidung für die Familie bleiben abzuwarten, doch die bisherigen Erfahrungen sind vielversprechend.

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