Dortmunds Kitas in Not: Eltern klagen über Personalmangel und Schließungen!

In Dortmund ist der Personalmangel in den Kitas zu einer ernsten Herausforderung für Eltern geworden. Viele von ihnen berichten von geschlossenen Gruppen und stark reduzierten Öffnungszeiten, was nicht nur den Alltag der Familien erschwert, sondern auch für erhebliche Verzweiflung sorgt. Laut Ruhr Nachrichten haben zahlreiche Eltern Angst um die Entwicklung ihrer Kinder und möchten anonym bleiben, um mögliche Konsequenzen zu vermeiden. Eine Umfrage unter Eltern zeigt, dass immer mehr berufliche Arbeitsausfälle auf die Situation in den Kitas zurückzuführen sind.

Die Auswirkungen des Personalmangels sind gravierend. Eltern wie Alex Liefermann und seine Partnerin müssen oft erfahren, dass ihre Kinder nicht betreut werden können. Ihr Sohn Liam bleibt mindestens zwei Tage pro Woche zuhause. Dies hat unmittelbare finanzielle Folgen: Liefermann, freiberuflich in der Medienbranche, sieht sich gezwungen, Aufträge abzusagen, was ihm monatliche Einbußen von 300 bis 500 Euro einbringt. Andere Eltern, wie Danny Eggert und Christin Dieckhöfer, stehen ebenfalls unter Druck, da sie täglich darauf achten müssen, einen Notfall-Betreuungsplatz zu sichern, um ihre Arbeitsverpflichtungen erfüllen zu können. Tagesschau berichtet, dass diese Situation für viele untragbar geworden ist.

Besorgniserregende Entwicklungen

Die Dunkelheit über den Kitas scheint sich weiter zu verdichten. Laut einer umfassenden Umfrage unter 5.387 Kitaleitungen in Deutschland, die im Rahmen der DKLK-Studie 2023 durchgeführt wurde, arbeiteten etwa 10.000 Kitas im letzten Jahr mehr als die Hälfte der Zeit mit Personalunterdeckung. Dies stellt einen beunruhigenden Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar; die Zahl der betroffenen Einrichtungen ist zweieinhalbmal so hoch wie 2021.

Fast 95% der Kitaleitungen geben an, dass sich der Personalmangel in den letzten 12 Monaten verschärft hat, was negative Auswirkungen auf die pädagogische Qualität hat. So müssen viele Kitas fällige Angebote in der Betreuung und Bildung entfallen lassen. Über 80% der Kitaleitungen berichten zudem von Unzufriedenheit unter den Mitarbeitenden, und ein Viertel verzeichnet Kündigungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgrund der desolaten Verhältnisse.

Die Suche nach Lösungen

Es wird dringend nach Lösungen gesucht. Michael Schmidt, Vorstand der Diakonie Düsseldorf, hebt hervor, dass die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher drei Jahre dauert. Daher ist die Lücke an Fachkräften nur schwer kurzfristig zu schließen. Schmidt schlägt vor, die Personalstandards temporär herabzusetzen, um erfahrene Kinderpfleger einzusetzen. In Niedersachsen gibt es bereits Gesetzentwürfe, die es ermöglichen sollen, erfahrene pädagogische Kräfte ohne dreijährige Ausbildung in Betreuungsgruppen arbeiten zu lassen.

Auf Bundesebene hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus ein Strategiepapier präsentiert, das darauf abzielt, bis zu 90.000 neue Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen. Dazu gehört eine finanzierte dreijährige Umschulung sowie die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte. Eltern wie Liefermann fordern jedoch neben den strukturellen Veränderungen auch konkrete Maßnahmen zur Entlastung der Familien.

Die Lage ist angespannt und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen kurz- und langfristig ergriffen werden, um den drängenden Mangel an Fachkräften in den Kitas zu beheben und somit vorteilhafte Bedingungen für die frühkindliche Bildung sicherzustellen.

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