Baugrundprüfung an der A59: Umweltfreundlicher Fortschritt mit HVO!
Am 7. Mai 2025 hat die Durchführung wichtiger Baugrunduntersuchungen an der A59 im Kreuz Duisburg und Duisburg-Nord begonnen. Hierbei werden insgesamt sechs Probepfähle in unterschiedliche Bodenschichten eingearbeitet. Ziel dieser Maßnahme ist die eingehende Prüfung der Tragfähigkeit und des Setzungsverhaltens des Untergrunds. Die erzeugten Daten werden zur Bemessung und Auslegung des Gründungssystems einer künftigen Brücke verwendet. Die Belastungsversuche umfassen sowohl vertikale als auch horizontale Krafteinwirkungen, um umfassende Einsichten zu gewinnen über die Stabilität des Bauwerks. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Ende August 2025 abgeschlossen sein.
Im Rahmen dieser Bauarbeiten wird besonderer Wert auf nachhaltige Materialien gelegt. So kommt Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) als synthetischer Kraftstoff für die Maschinen zum Einsatz. HVO wird aus pflanzlichen Abfallölen und tierischen Fetten hergestellt und bietet eine vielversprechende, nachhaltige Alternative zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen. supertipp-online.de hebt hervor, dass HVO bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu traditionellem Diesel verursachen kann, was durch einen geschlossenen CO2-Kreislauf unterstützt wird. Der gesamte Gerätepark der Züblin Spezialtiefbau GmbH, die für die Bauarbeiten verantwortlich ist, wird seit Baubeginn am 24. Februar 2025 ausschließlich mit HVO betrieben.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Bemühungen um nachhaltige Antriebssysteme sind nicht nur auf den Bausektor beschränkt, sondern ziehen sich durch verschiedene Industrien in Deutschland. Auch die Deutsche Bahn prüft aktiv das Potenzial alternativer Kraftstoffe. Vor allem in ihren Güter-, Regio- und Fernverkehrszügen wird HVO getestet, um die CO2e-Bilanz zu verbessern. nachhaltigkeit.deutschebahn.com berichtet, dass DB Cargo konventionelle Dieselmotoren, wie die Lokomotiven der Baureihe 261, dabei umfassend untersucht werden.
Über Prüfstandsversuche bei revisionierten Motoren, wie dem MTU 8V 4000 R43, werden die Leistungscharakteristiken und Abgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel ermittelt. Interessant ist, dass im Bereich DB Regio, der für den Schienenpersonennahverkehr zuständig ist, HVO ebenfalls eingesetzt wird, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Im Jahr 2020 wurden erfolgreich Prüfstandsversuche mit dem älteren MTU 6H 1800 R82 Motor durchgeführt, um die Verwendbarkeit von HVO zu testen.
Kritische Perspektiven zu HVO
Der Einsatz von HVO, insbesondere in der Mobilität, ist jedoch nicht unkritisch zu betrachten. vision-mobility.de hebt hervor, dass HVO100 zwar kurzfristige CO2-Reduktionen verspricht, jedoch langfristige Lösungen fraglich bleiben. Der Markt verfügt derzeit nicht über ausreichend Rohstoffe, um signifikante Fortschritte zu erzielen. Die CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent gilt nur, wenn HVO aus Altölen oder -fetten produziert wird. Der Einsatz von frischen Pflanzenölen führt nicht zu denselben Einsparungen.
Zusätzlich muss die Gesamtbilanz auch die zahlreichen anderen Verwendungsmöglichkeiten von Abfallölen berücksichtigen, die möglicherweise größere Einsparungen bieten. Die Hydriertechnologie zur HVO-Herstellung ist teuer und wurde ursprünglich für die Verarbeitung von Palmöl entwickelt. Der Bedarf an biogenen Altölen in anderen Industrien ist hoch, was zu einem potenziellen Konflikt hinsichtlich der Ressourcennutzung führen kann.
Zusammenfassend zeigt sich, dass der Einsatz von HVO in verschiedenen Bereichen des Verkehrs Potenzial birgt, jedoch auch mit erheblichen Herausforderungen und Einschränkungen verbunden ist. Die Diskussion über alternative Kraftstoffe ist damit weit mehr als nur eine technische Frage; sie umfasst auch tiefere ökonomische und ökologische Überlegungen.
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