Rettungsdienst im Fokus: Jobfluencerin begeistert für Heldenberuf!

Lea Pilger, eine 24-jährige Rettungssanitäterin aus Stotzheim, hat das Ziel, die Berufe im Rettungsdienst attraktiver zu machen. Auf ihrem Instagram-Profil „li27115“ zeigt sie ihren Alltag und versucht, sowohl junge als auch ältere Menschen für den Rettungsdienst zu begeistern. In ihrer Jugend fehlten ihr selbst die Berührungspunkte zu diesem Berufsfeld, was ihren Wunsch verstärkt, eine Brücke zu schlagen und das öffentliche Interesse zu wecken. „KStA berichtet, dass sie dabei sowohl persönliche Erlebnisse als auch fachlich fundierte Informationen teilt und dabei auf die Community achtet, die bei Fehlern empfindlich reagiert.

Leserinnen und Leser können auf ihrem Account unter anderem Fotos der Rettungsdienstausrüstung, Berichte über ihren 24-Stunden-Dienst sowie Einblicke in ihr Leben am Strand oder beim Tanzen finden. Diese Vielfalt an Inhalten hat nicht nur ihre Followerzahlen in die Höhe getrieben, sondern auch das Interesse des Kreises Euskirchen geweckt, der sie als das Gesicht der Blaulichtszene vorstellen möchte. Diese Zusammenarbeit wird als ein Experiment betrachtet, mit dem Ziel, Synergien zu schaffen und die Sichtbarkeit des Rettungsdienstes zu erhöhen.

Karriere und Ausbildung im Rettungsdienst

Der Beruf des Notfallsanitäters, für den Lea Pilger tätig ist, hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Mit der Einführung der Notfallsanitäter*innen-Ausbildung im Jahr 2014 hat sich das Berufsbild vom Helferstatus zu einer vollwertigen Fachprofession gewandelt. Die Ausbildung umfasst dabei eine dreijährige berufliche Ausbildung, die sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht beinhaltet, und vermittelt umfassende medizinische Kompetenzen sowie organisatorische Fähigkeiten im Rettungsdienst.
Interschutz erklärt, dass die Anforderungen an Notfallsanitäter*innen hoch sind: Neben einem Hauptschulabschluss sind ein Führungszeugnis und ein ärztliches Attest Voraussetzung. Die Ausbildung selbst ist schulgeldfrei, und die meisten Schulen bieten eine Ausbildungsvergütung.

Nach Abschluss der Ausbildung haben Notfallsanitäter*innen zudem vielfältige Karriereperspektiven. Sie können unter anderem als Desinfektoren, Praxisanleiter oder in der Leitung von Rettungswachen tätig werden. Auch ein Studium in Bereichen wie Gesundheitsmanagement oder internationale Notfall- und Katastrophenhilfe an Hochschulen wie der Akkon Hochschule in Berlin steht ihnen offen.

Akademisierung und Herausforderungen im Rettungsdienst

Die Diskussion um die Akademisierung des Rettungsdienstes gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bei einer Fachveranstaltung an der Hochschule Döpfer wurden die Auswirkungen auf die Notfallversorgung, den Personalmangel sowie die Karriereperspektiven von Notfallsanitäter*innen thematisiert. Thomas Hofmann, Studiendekan für Rettungswissenschaften, hielt einen Vortrag über die Professionalisierung und Akademisierung im Rettungsdienst. Wie Hochschule Döpfer erläutert, könnten wissenschaftlich fundierte Ausbildungskonzepte die Qualität der Versorgung im Rettungsdienst erheblich verbessern.

Die Herausforderung liegt jedoch darin, die richtigen Rahmenbedingungen für diese Entwicklungen zu schaffen. Höhere Zugangsvoraussetzungen könnten den bereits bestehenden Personalmangel verschärfen und gleichzeitig die Gefahr mit sich bringen, dass akademisierte Fachkräfte in andere Tätigkeitsfelder abwandern. Daher sind politikseitige Initiativen erforderlich, um den Wandel im Rettungsdienst sinnvoll zu gestalten.

Lea Pilger unterstreicht zudem die Bedeutung der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV-E), um den Einsatzkräften in Krisensituationen die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen. Der Rettungsdienst und dessen Fachkräfte stehen vor großen Herausforderungen, die eine Professionalisierung dringend erfordern. Die Entwicklungen in der Social-Media-Landschaft können hier unterstützend wirken, indem sie neue Zielgruppen ansprechen und das Bewusstsein für den Rettungsdienst stärken.

Details
Quellen