Waffenruhe im Gazastreifen: Verhandlungen starten kurz vor Deadline!
Am 27. Februar 2025 schickt Israel eine Delegation nach Kairo, um Gespräche über die anhaltende Waffenruhe im Gazakonflikt zu führen. Diese Initiative kommt kurz vor dem geplanten Ende der ersten Phase der Waffenruhe, die seit dem 19. Januar 2025 in Kraft ist. Die Informationen stammen aus dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu, der in dieser heiklen Situation unter Druck von rechtsextremen Koalitionspartnern steht, die einen vollständigen militärischen Sieg über die Hamas fordern.
Die Waffenruhe, die am 19. Januar um 10:15 Uhr MEZ in Kraft trat, wurde nach monatelangen Kämpfen und Verhandlungen vermittelt, an denen Ägypten, die USA und Katar beteiligt waren. Der Beginn der Waffenruhe war allerdings von einer dreistündigen Verzögerung geprägt, da die Hamas notwendige Informationen zu Geiseln nicht rechtzeitig übermittelte.
Die erste Phase der Waffenruhe
Die Vereinbarung sieht einen Stopp der Kämpfe für alle Konfliktparteien vor. In der ersten Phase ziehen sich die israelischen Streitkräfte aus dicht besiedelten Gebieten im Gazastreifen zurück und Palästinenser, die vor den Kämpfen geflohen sind, können in ihre Heimatorte im Norden zurückkehren. Ein zentraler Aspekt ist die Freilassung von Geiseln: In der ersten Phase sollen 33 der 98 verbliebenen israelischen Geiseln freigelassen werden, während Israel dafür insgesamt etwa 1.900 palästinensische Häftlinge entlassen wird, darunter auch Häftlinge, die nicht am Massaker vom 7. Oktober 2023 beteiligt waren.
Aktuell sind noch 59 Israelis in der Gewalt der Hamas, von denen 27 am Leben sind. In Phase zwei, die ursprünglich für den 16. Tag nach Beginn der Waffenruhe geplant war, soll Israel seine Truppen vollständig aus dem Gazastreifen abziehen und ein dauerhaftes Ende der Kämpfe erklären. Verteidigungsminister Israel Katz äußert sich jedoch skeptisch zum vollständigen Abzug an der Grenze, um den Waffenschmuggel zu verhindern.
Humanitäre Sorgen und geopolitische Spannungen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt besorgniserregend. Über 46.000 Palästinenser sind seit Beginn des Konflikts ums Leben gekommen, wobei mehr als 90 Prozent der Bevölkerung unter Hunger leidet. Die Waffenruhe sieht auch die Verbesserung der Lebensmittelversorgung vor, während über 630 Lastwagen mit Hilfsgütern seit Beginn der Waffenruhe in die Region gelangten.
Die politische Zukunft des Gazastreifens bleibt ungewiss. Israels Ministerpräsident Netanjahu hat vor militärischen Maßnahmen gewarnt, sollte der Verhandlungsprozess scheitern, und steht unter Druck durch interne Kräfte, die aggressive Maßnahmen fordern. Bei den Verhandlungen zur zweiten Phase wird erwartet, dass die Hamas auf die Einhaltung der Abkommen drängt, während Israel die Rückgabe aller Geiseln und das Ende der Kämpfe zur obersten Priorität erhebt.
Details | |
---|---|
Quellen |