Digitale Rettung: Kreis Kleve revolutioniert Patientendatenübermittlung!

Am 4. Mai 2025 hat der Rettungsdienst Kreis Kleve einen Meilenstein in der digitalen Patientenversorgung erreicht. Michael Welbers und Bianca Böhm besichtigten die innovative digitale Datenübermittlung, die eine mobile, digitale Patientendatenerfassung ermöglicht. Diese Umstellung, die seit Mitte März 2023 in Zusammenarbeit mit dem Radboud Universitair Medisch Centrum (Radboud UMC) in Nijmegen umgesetzt wird, zielt darauf ab, die medizinische Versorgung durch moderne Technologie zu verbessern.

Landrat Christoph Gerwers betonte das Motto der Zusammenarbeit: „Veiligheid zonder grenzen – Sicherheit ohne Grenzen“. Diese Initiative trägt nicht nur zur Effizienz im Rettungsdienst bei, sondern ermöglicht auch eine nahtlose grenzüberschreitende Kommunikation zwischen den medizinischen Institutionen in Deutschland und den Niederlanden.

Digitale Innovationen im Rettungsdienst

Die Rettungskräfte im Kreis Kleve nutzen seit mehreren Jahren die sogenannten „NIDA Pads“ für die digitale Erfassung relevanter Patientendaten. Mit diesen Geräten werden während eines Einsatzes Daten wie Blutdruck, Puls und EKG-Aufzeichnungen erfasst und direkt an das aufnehmende Krankenhaus übermittelt. Darüber hinaus werden auch visuelle Informationen in Form von Fotos geteilt, was die Vorbereitung des Klinikpersonals erheblich erleichtert.

Jürgen Baetzen, Fachbereichsleiter „Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz“, hebt den Nutzen dieser Digitalisierung für Patienten hervor. Die Einführung standardisierter Datensätze trägt dazu bei, Sprachbarrieren und Kommunikationsprobleme zu reduzieren, ein besonders wichtiger Aspekt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Europäische eHealth-Dienste und Zukunftsperspektiven

Im Kontext der europäischen Gesundheitsversorgung ist die digitale Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Die eHealth-Diensteinfrastruktur (eHDSI) ermöglicht den sicheren und effizienten Austausch personenbezogener Gesundheitsdaten zwischen EU-Ländern. Bürger können an der Kennzeichnung „MyHealth@EU“ erkennen, dass sie von diesen Diensten profitieren.

Zwei zentrale elektronische Gesundheitsdienste werden in allen EU-Staaten eingeführt: die elektronischen Verschreibungen und die Patientenkurzakten. Letztere enthalten wichtige Gesundheitsinformationen wie Allergien und Vorerkrankungen. Diese Daten sollen Ärzten in ihrer eigenen Sprache leicht zugänglich gemacht werden, um die Behandlung von Patienten aus anderen EU-Ländern zu optimieren.

Langfristig sollen auch medizinische Bilddaten, Laborergebnisse und Krankenhausentlassungsberichte in der gesamten EU verfügbar sein. Der Austausch dieser Informationen zwischen den Mitgliedstaaten ist bereits offen. Um anschließend die nationale eHealth-Kontaktstellen effektiv zu nutzen, werden auch zentrale Leistungsindikatoren zur Überwachung der Gesundheitsdienste in der EU festgelegt.

Die Finanzierung dieser Initiativen erfolgt über Programme wie „Connecting Europe“ sowie über das EU4Health-Programm für den Zeitraum 2021 bis 2027. Die Überwachung und operative Entscheidungen zur Umsetzung solcher Dienstleistungen werden von der eHealth Operational Management Board (eHOMB) getroffen.

Insgesamt setzt die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht nur neue Maßstäbe im Kreis Kleve, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die europäische Patientenversorgung. Die grenzüberschreitende Rettungskette wird durch solche innovativen Ansätze entscheidend gestärkt.

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