NRW auf dem Weg zum Raumfahrt-Hub: Die Zukunft der Technologie beginnt!

Nordrhein-Westfalen (NRW) setzt sich ambitionierte Ziele in der Raumfahrt und strebt an, das „Herz der europäischen Raumfahrt“ zu werden. Dies betonte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auf der „SpaceTech“-Konferenz in Köln. Der Standort Köln spielt eine zentrale Rolle, da hier alle Astronauten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ausgebildet werden. Wüst hob die Bedeutung des DLR-Campus hervor, auf dem das Luna-Trainingscenter für die geplante ESA-Mondmission entstehen soll.

In NRW sind rund 400 Unternehmen der Raumfahrtbranche angesiedelt, die ein jährliches Wachstumspotenzial von zehn Prozent versprechen. Die Raumfahrt gilt nicht nur als Schlüsseltechnologie der Zukunft, sondern ist auch entscheidend für die Bereiche Sicherheit, Klima-Forschung, Katastrophenschutz und Verteidigung. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) unterstrich diese Aspekte und betonte die Innovationskraft der Branche.

Raumfahrtbotschafter und strategische Ausrichtung

Um die Position Nordrhein-Westfalens in der Raumfahrt weiter zu stärken, wurde Prof. Dr. Reinhold Ewald, ein ehemaliger ESA-Astronaut, als Raumfahrtbotschafter ernannt. Ewald soll die Raumfahrt in der Region fördern und NRW als Innovationsmotor positionieren. Er betonte, dass die Raumfahrt zunehmend kommerzialisiert wird und die Region die Chance hat, technologische Autarkie zu erreichen. Seine Aufgaben sind eng mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie verknüpft, wo er Impulse für die strategische Ausrichtung der Landespolitik geben wird, berichtet land.nrw.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Aufbau des Govsatcom-Hubs in Köln, der die Satelliten-Kommunikation für Europa steuern wird. Wüst betonte die Notwendigkeit eines eigenen europäischen Satellitensystems, insbesondere um der Ukraine Unterstützung zu bieten. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass weltweit 50 Prozent der Raumfahrtausgaben in die Verteidigung fließen, während der Anteil in Europa zurzeit nur bei 15 Prozent liegt.

Kritik und Wettbewerb

In der Diskussion um die Raumfahrtpositionierung hebt Neubaur auch die politische Konkurrenz hervor. So kritisierte sie Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, der mit dem Programm „Bavaria One“ ebenfalls Ansprüche in der Raumfahrt erhebt. Die Wettbewerbsbedingungen zwischen den Bundesländern sind damit angespannt, da beide Regionen ihren Status in der europäischen Raumfahrtbranche behaupten wollen.

ESA-Präsident Josef Aschbacher erneuerte seine Zusage, den Standort Köln auszubauen, und Astronaut Alexander Gerst unterstrich die Notwendigkeit für Deutschland und Europa, unabhängiger von anderen Akteuren wie den USA zu werden. In einem sich rasch verändernden Raumfahrtumfeld unterstreicht NRW seine Ambitionen, eine führende Rolle einzunehmen, um sowohl wirtschaftliche Vorteile als auch strategische Sicherheit zu gewährleisten, wie wa.de berichtet.

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