Bayer Kultur unter Druck: CDU kritisiert neue Strategie zur Förderung!
Die Kulturpolitik in Leverkusen steht unter Druck, nachdem die CDU der Stadt Bayer Kultur heftig kritisiert hat. Der Vorwurf: Eine zu stark marketingorientierte Denkweise gefährde die lokale Kulturszene. Bayer Kultur hat infolge einer strategischen Neuausrichtung zahlreichen Vereinen, die „Bayer“ im Namen tragen, die Markenrechte entzogen und teilweise auch die finanzielle Förderung gekündigt. Dies wurde von der CDU als unzureichend für die Bedürfnisse der kulturell engagierten Bürger der Stadt erachtet, wie ksta.de berichtet.
Thomas Helfrich, der neue Leiter der Bayer Kultur, bezieht Position zu den Vorwürfen und erläutert im „Leverkusener Anzeiger“ die neue strategische Ausrichtung seiner Abteilung. Er kündigte an, dass der Fokus künftig auf sogenannten Leuchtturmprojekten liegen solle und nicht mehr auf dem „Gießkannenprinzip“, wo Förderungen gleichmäßig verteilt wurden. Helfrich wünscht sich zudem eine engere Zusammenarbeit mit der Stadt, sieht jedoch ein gewisses Misstrauen gegenüber Bayer Kultur.
Änderungen in der Kulturförderung
Der Einstieg von Helfrich in die Bayer Kultur kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da er Dr. Volker Mattern nachfolgt, der die Leitung der Kulturabteilung seit 2008 innehatte und Ende 2022 aus persönlichen Gründen zurücktrat. Bayer Kultur war anschließend drei Monate ohne Leiter, was Fragen zur weiteren Organisationsstruktur aufwarf. Helfrich, der zuvor in der Konzernkommunikation tätig war, hat in seiner beruflichen Laufbahn Erfahrungen in verschiedenen kulturellen Kontexten gesammelt, unter anderem als Journalist und Moderator bei namhaften Medien wie Deutsche Welle TV und Bloomberg TV.
In seiner neuen Rolle wird Helfrich die Leitung der Kulturabteilung manteren, während er weiterhin für die Social-Media-Kommunikation im Konzern verantwortlich bleibt. Seine kulturellen Aktivitäten sind jedoch nicht auf seine berufliche Laufbahn beschränkt; er hat unter anderem als Betreuer des Projekts „My Song“ für das 150-jährige Bestehen von Bayer mitgewirkt und dazu ein Video produziert, in dem er eine Jazz-Version des traditionellen Geburtstagssongs singt.
Die Zukunft der Kultur in Leverkusen
Inmitten der Kontroversen um die Kulturpolitik gibt es auch positive Ansätze. Christoph Böhmke von Bayer Kultur hebt hervor, dass es wichtig sei, zwischen Fördern und Finanzieren zu unterscheiden. Der Umstrukturierungsprozess und die Überprüfung der eigenen Strategie könnten auch neue Chancen bieten. Helfrich und der Organisator der Jazztage, Fabian Stiens, sind sich einig darin, dass eine bessere programmatische Zusammenarbeit mit der Stadt notwendig ist.
Während einige Gerüchte über einen möglichen Rückzug von Bayer aus der städtischen Kulturförderung aufgetaucht sind, widersprechen sowohl Helfrich als auch Böhmke diesen Spekulationen. Die Strategie von Bayer Kultur wurde auch durch die aktuelle wirtschaftliche Lage des Konzerns beeinflusst. Zudem führen beide Parteien Gespräche über die Übernahme des Erholungshauses, was einen weiteren Schritt zur Stärkung der kulturellen Präsenz in Leverkusen darstellen könnte.
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