Jugend sucht echte Begegnungen: Gespräche über Gesundheit und mehr!

Im Jugendtreff JuLe in Opladen, einem Stadtteil von Leverkusen, stellen sich Kinder und Jugendliche zunehmend der Herausforderung, echte zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen. Laut ksta.de zeigt sich dies besonders eindrücklich bei den Öffnungszeiten des Zentrums, wo häufig bereits vor der Tür auf Einlass gewartet wird. Pädagogische Fachkraft Franziska Büter hat festgestellt, dass die Jugendlichen den Drang verspüren, miteinander zu sprechen. Einst begannen die Treffen meist mit Billardspielen; heute jedoch suchen die Jugendlichen zuerst das Gespräch.

Die Themen, die in diesen Gesprächen angesprochen werden, sind vielfältig und oft von großer Tragweite. Die Jugendlichen informieren sich über die sozialen Medien und bringen Fragen zur weltpolitischen Lage, sexueller Orientierung, familiären Problemen und ihrer mentalen Gesundheit mit. Dabei wird immer deutlicher, dass sie ihre Sorgen und Probleme erkennen und das Bedürfnis haben, sich mit Vertrauenspersonen auszutauschen. Marc Munz, Leiter des Jugendzentrums, hebt hervor, dass es für die Jugendlichen wichtig ist, ohne Verurteilung ihre Gedanken äußern zu können. Der Fokus liegt auf Zuhören und dem Schaffen eines vertrauensvollen Rahmens.

Die Herausforderungen der offenen Jugendarbeit

Die Verantwortlichen der katholischen Jugendagentur äußern jedoch Besorgnis über die finanzielle Lage der offenen Kinder- und Jugendarbeit, die durch ein Haushaltsdefizit in Leverkusen zusätzlich belastet wird. Diese angespannte Situation hat bereits zu Einsparungen bei Aushilfskräften geführt, was die Angebote des Jugendtreffs gefährden könnte. Ein Beispiel ist ein Kochprojekt, das nicht nur gesunde Ernährung, sondern auch ein Forum für Gespräche fördert. Bütner macht sich Sorgen, dass auch die Finanzierung dieses Projekts in Gefahr ist.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat die katholische Jugendagentur eine Fundraiserin engagiert, die Spendenaktionen initiiert. Die Aktion „Loch im Bauch“ hat bereits einige tausend Euro eingebracht, aber die Unsicherheiten bleiben. Die Öffnungszeiten des Jugendtreffs JuLe sind Dienstag von 15 bis 19 Uhr, Mittwoch von 16 bis 19 Uhr, Donnerstag und Freitag von 15 bis 20 Uhr, montags bleibt das Zentrum geschlossen. Auch das Jugendzentrum Megafon bietet seinen Betrieb an, und zwar dienstags bis donnerstags von 15 bis 20 Uhr, freitags von 15 bis 22 Uhr und samstags während Projekttagen.

Der Einfluss von Social Media auf die mentale Gesundheit

In einem breiteren Kontext beleuchtet ein Veranstaltungskonzept von jugendhilfeportal.de, das vom 9. bis 13. August 2021 stattfand, wie soziale Medien sowohl Unterstützungsquellen als auch Auslöser für mentale Probleme sein können. Der Vereins TINCON e.V. organisierte eine Themenwoche mit dem Motto „Let’s Talk: Mental Health & Social Media“, um das Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu schärfen. Junge Menschen präsentierten ihre Erfahrungen und diskutierten Themen von Isolation bis zu den Herausforderungen der ständigen Verfügbarkeit in digitalen Welten.

Die Veranstaltung umfasste rund 20 Programmpunkte, die von Jugendlichen und professionellen Gesprächspartnern gestaltet wurden. Ziel war es, das Stigma psychischer Krankheiten zu brechen und Betroffenen eine Plattform zu bieten, um ihre Geschichten zu erzählen. Beispiele für Programmhighlights sind interaktive Talks zu Themen wie „Entstigmatisierung von Therapie“ und „Gen Z, die Psyche & Social Media“. Solche Formate zeigen, wie dringend es notwendig ist, dass Jugendliche Gehör finden und Unterstützung erhalten.

Die Herausforderungen, vor denen Jugendliche heute stehen, sind facettenreich. Es gilt, Raum für echte Begegnungen zu schaffen und die Wichtigkeit mentaler Gesundheit anzuerkennen. Gleichzeitig müssen die Angebote der offenen Jugendarbeit gefördert werden, um den Bedürfnissen der jungen Generation gerecht zu werden.

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