Klinikstandort Altenkirchen: Fehlentscheidungen gefährden die Gesundheit!
Die Gesundheitspolitik im Landkreis Altenkirchen steht vor entscheidenden Veränderungen. Nach der Analyse der Wählergruppe Käppele zeichnet sich ab, dass der Klinikstandort Altenkirchen aus irrationalen Gründen geopfert wurde. Das Krankenhaus, das in der Region eine zentrale Rolle spielte, verfügt nun nicht mehr über ein Labor und hat somit wichtige Versorgungsberechnungen verloren. Besonders betroffen ist die Traumaversorgung im Umkreis von 40 bis 60 Kilometern, was die medizinische Versorgung der Bevölkerung stark gefährdet. Laut ak-kurier.de sind wichtige Abteilungen wie das Labor und die Endoprothetik in den Nachbarort Hachenburg verlagert worden.
Die Situation hat sich im Kontext des Rückzugs des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz verschärft. Während für die Kliniken in Kirchen und Hachenburg Interessenten vorhanden sind, bleibt Altenkirchen voraussichtlich ein Medizinisches Versorgungszentrum. Der Kreistag hat am 25. September 2019 eine Standortempfehlung für den Neubau in Hachenburg ausgesprochen, nachdem er Hinweise auf mögliche Fehler im Gutachten ignorierte. Am 8. August 2024 beantragte das DRK die Insolvenz in Eigenverwaltung und schloss schon kurze Zeit später, am 16. August 2024, somatische Abteilungen.
Unterstützung für neues Krankenhaus
In der aktuellen Entwicklung bahnt sich eine Wendung an. Der Landkreis Altenkirchen plant, einen neuen Träger für das insolvente DRK Krankenhaus Kirchen zu unterstützen. Die Diakonie in Südwestfalen, die bereits zwei Kliniken betreibt und jährlich rund 70.000 Patienten versorgt, zeigt Interesse an einer Übernahme. Der Landkreis bietet eine Verlustübernahme für die Monate März bis Mai sowie eine Anschubfinanzierung. Ab 1. Juni soll diese Unterstützung in Kraft treten und bis Ende 2026 sollen jährlich bis zu 10 Millionen Euro bereitgestellt werden. Unterstützung erhält auch die Krankenpflegeschule in Kirchen, was die Hoffnung auf eine positive Entwicklung unterstreicht. Dies berichtet kma-online.de.
Landrat Dr. Peter Enders betont die Notwendigkeit dieser Maßnahmen und zeigt sich optimistisch, dass das zukünftige Engagement der Diakonie sowohl den Mitarbeitern als auch den Patienten zugutekommen wird. Die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter laufen, doch sind die genauen Konditionen noch nicht abschließend geklärt. Das neue Unternehmen wird anfangs ohne eigenes Kapital für laufende Ausgaben auskommen müssen, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.
Wachsende Krankenhauskrise in Deutschland
Die Entwicklungen in Altenkirchen sind Teil einer größeren Krise im deutschen Gesundheitswesen. In den letzten Jahren haben zahlreiche Kliniken Insolvenz angemeldet, und ohne tiefgreifende Reformen könnte bis 2030 ein Viertel der Krankenhäuser in Deutschland insolvent werden. Dies zeigt eine aktuelle Analyse, die auch die Herausforderungen für ländliche Kliniken beleuchtet. Diese Kliniken haben oft weniger einträgliche Leistungen und könnten daher besonders stark von den Veränderungen betroffen sein. Laut tagesschau.de ist es daher unerlässlich, dass das Krankenhausversorgungssystem reformiert wird, um den Druck auf die Einrichtungen zu verringern.
Die Rückmeldungen von Klinikmanagern zu den geplanten Reformen sind jedoch gemischt. Viele befürchten, dass die Verbesserungen minimal sein werden und dass die Strukturen in ländlichen Regionen weiterhin unzureichend bleiben. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen zur Unterstützung der Krankenhäuser in Altenkirchen und darüber hinaus die gewünschte Wirkung entfalten können.
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