Erdbeersaison beginnt: Erste Früchtchen aus blühenden Tunneln!
Die Erdbeersaison in Rheinland-Pfalz hat begonnen, und die ersten Erdbeeren wurden bereits vor Ostern geerntet. Die Haupternte wird jedoch erst Ende April erwartet. Diese frühen Erdbeeren stammen aus speziellen begehbaren Tunneln, die es ermöglichen, die Früchte klimaoptimiert zu kultivieren. Der Freilandanbau, der traditionell auch in Rheinland-Pfalz bekannt ist, wird erst ab Mai mit vollerer Ernte aktiv, da sich diese Ernte stark am Wetter orientiert. Aktuell sind die Bedingungen überwiegend positiv, es gab nur wenige Frostschäden. Allerdings könnte der in den nächsten Tagen angekündigte Niederschlag sowohl vorteilhaft als auch nachteilig sein: Zu viel Regen könnte Pilzkrankheiten begünstigen.
Wie SWR berichtet, sind die Blütenbestände in den Tunneln gut und die ersten Blüten im Freiland zeigen sich ebenfalls. Die Preise für Erdbeeren liegen momentan bei etwa 6 Euro für eine 500-Gramm-Schale, wovon eine Variation je nach Verkaufsort zu erwarten ist. Die Diskussion um den möglichen Anstieg des Mindestlohns auf 15 Euro wirft zudem Fragen bezüglich der Preisgestaltung für Erdbeeren auf. Ein höherer Mindestlohn könnte in der Konsequenz die Preise ansteigen lassen und einen Rückgang bestimmter Anbaukulturen zur Folge haben.
Saisonarbeitskräfte: Ein unverzichtbarer Faktor
In der deutschen Landwirtschaft sind Saisonarbeitskräfte unerlässlich. Im Jahr 2023 waren etwa 243.000 Saisonarbeitskräfte tätig, die hauptsächlich bei der Ernte von Erdbeeren, Spargel und in der Weinlese halfen. Die meisten dieser Arbeiter, wie Deutschlandfunk festhält, erhalten nur wenig mehr als den Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde.
Rund 70 Prozent der Saisonarbeitskräfte kommen aus Rumänien, gefolgt von 25 Prozent aus Polen. Weitere Herkunftsländer umfassen Bulgarien, Kroatien und einige Nicht-EU-Staaten wie Georgien und die Republik Moldau. Viele Betriebe zahlen Erntehelfer auf Akkordbasis, was höhere Verdienstmöglichkeiten bieten kann. Allerdings erwerben die Saisonarbeiter in der Regel keine Rentenansprüche, da für kurzfristige Beschäftigungen keine Sozialabgaben gezahlt werden müssen. Das bildet ein potenzielles Problem, da viele dieser Arbeiter nicht mit der notwendigen sozialen Sicherheit ausgestattet sind.
Kostensteigerungen und Herausforderungen für die Landwirtschaft
Die zunehmenden Diskussionen über steigende Produktionskosten durch den Mindestlohn beschäftigen die Landwirtschaftsverbände. Die Tatsache, dass die Anbaufläche für Erdbeeren in Rheinland-Pfalz von 636 Hektar im Jahr 2019 auf 439 Hektar in 2024 gesunken ist, könnte in diesem Kontext stehen. Zugleich hat der geschützte Anbau in den letzten Jahren zugenommen, von 25 Hektar im Jahr 2015 auf 84 Hektar im Jahr 2024, was die Notwendigkeit unterstreicht, sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen.
Die Landwirtschaft ist auf saisonale Erntehelfer angewiesen. Trotz Technisierung sind viele sensible Arbeiten manuell erforderlich, weshalb ein Rückgang der Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften ernsthafte Auswirkungen auf die Ernteerträge haben könnte. Gewerkschaften haben jedoch auf die mangelnde Sozialversicherung für kurzfristig Beschäftigte hingewiesen. Ein weiterer Aspekt dabei sind Berichte über mögliche Umgehungen des Mindestlohns und überhöhte Unterkunftskosten für Работников.
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