Kickers Offenbach: Herausforderungen und Hoffnungen bei der Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung der Offenbacher Kickers fand am Montagabend im VIP-Raum des Stadions am Bieberer Berg statt. Mit 265 anwesenden Mitgliedern markierte die Versammlung einen wichtigen Moment für den Verein, in dem Präsident Joachim Wagner die Entwicklung des Klubs und die Herausforderungen der kommenden Saison thematisierte.
Wagner berichtete über den aktuellen Kader und unterstrich die Notwendigkeit, diesen zusammenzuhalten, um das sportliche Potential auszuschöpfen. Trotz eines zuversichtlichen Blicks auf die sportliche Zukunft, wies Wagner auch auf ernsthafte wirtschaftliche Probleme hin. Die Kosten in einigen Bereichen seien um 48 Prozent angestiegen, insbesondere im Hinblick auf das Sicherheitskonzept. Die Einnahmesituation beschrieb er als „wirklich erschreckend“ und langfristig „erdrückend“.
Finanzielle Herausforderungen und Anteilsverkauf
Joachim Wagner warnte, dass der Spieleretat ohne Zuschüsse nur bei 700.000 Euro läge; mit 1,5 Millionen Euro wäre der Verein auf einem konkurrenzfähigen Niveau, jedoch eher im Abstiegskampf als im Aufstieg. Um dem entgegenzuwirken, betonte er, dass der Etat für die kommende Saison im gleichen Umfang wie in der Vergangenheit freigegeben werden müsse.
Eine bedeutende Entscheidung fiel während der Versammlung: Die Mitglieder stimmten mit großer Mehrheit dem Verkauf von 4 Prozent der OFC GmbH zu, was einem Erlös von 695.000 Euro entspricht. Dieses Geld wird direkt in den Etat der nächsten Saison investiert, um die finanziellen Grundlagen zu stabilisieren. Der Verkauf an strategische Partner wurde notwendig, da die Einnahmen aus Ticketverkäufen nicht ausreichen, um mit der Ligaspitze mithalten zu können.
Kader-Aktualisierungen und Mitgliederehrungen
Ein weiterer Punkt auf der Agenda war die Vertragsverlängerung mit Abwehrspieler Jayson Breitenbach. Gleichzeitig wurden die Mitglieder über die Wahl von Torsten Möller zum neuen Vizepräsidenten informiert. Dieses Führungsteam hat die nicht zu unterschätzende Aufgabe, die Strategie des Vereins in den kommenden Jahren zu bestätigen und erfolgreich umzusetzen.
Präsident Wagner lobte die Mannschaft für ihre Leistung im letzten Spiel gegen TSG Hoffenheim II, das mit einem 1:1 endete, und hegte großen Stolz auf die rund 3.000 Fans, die das Team nach Hoffenheim begleiteten. Die Bedeutung der Verzahnung von Nachwuchs- und Profifußball wurde von Geschäftsführer Christian Hock hervorgehoben, um nachhaltigen Erfolg zu garantieren.
In Bezug auf die Mitgliederzahl berichtete die Versammlung von 3.258 Mitgliedern, darunter 2.542 „Fanmitgliedschaften“ und 810 aktive Sportler. Zudem wurden weitere Abteilungen wie Golf und Padel-Tennis in Planung angesprochen, um das Vereinsleben zu diversifizieren.
Eine besondere Ehrung erhielt Ehrenrepräsentantin Barbara Klein für ihre 40-jährige Mitgliedschaft, was die Tradition und das Engagement der Mitglieder verdeutlichte. Ein ausgeglichenes Ergebnis für die kommende Saison wird gehofft, nachdem das Geschäftsjahr 23/24 mit einem Fehlbetrag von 2,2 Millionen Euro endete, der durch Gesellschafter und Darlehen ausgeglichen wurde.
Insgesamt zeigte die Versammlung, dass die Offenbacher Kickers trotz finanzieller Herausforderungen den Blick nach vorn richten und an einer positiven Entwicklung des Vereins arbeiten wollen. Diese Diskussionen und Entscheidungen sind essenziell für die Zukunft des Clubs und unterstreichen die Bedeutung der Mitgliederversammlung als zentrales Organ des Vereinslebens, das den Mitgliedern die Möglichkeit gibt, an Entscheidungen teilzuhaben und den Vorstand zu kontrollieren, wie SportMember betont.
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