Landkinderarzt-Quote: Gesundheitsversorgung für Kinder auf dem Weg!

Die Einführung einer Landkinderarzt-Quote in Rheinland-Pfalz rückt näher. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, eine flächendeckende medizinische Versorgung für Kinder und Jugendliche in ländlichen Gebieten zu gewährleisten. Bereits heute haben die zuständigen Ministerien die Änderung der Vorschriften zur ärztlichen Versorgung genehmigt, wie nr-kurier.de berichtet. Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) betont die regionalen Unterschiede in der ambulanten Versorgung und legt den Fokus auf die Notwendigkeit, die Ressourcen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin zu stärken.

Ähnlich der bestehenden Landarzt-Quote sollen zukünftig 3% der Medizinstudienplätze für Bewerber reserviert werden, die sich bereit erklären, in der Kinder- und Jugendmedizin zu arbeiten und sich für eine mindestens zehnjährige ambulante Tätigkeit in bedürftigen Gebieten zu verpflichten. Der Gesetzesentwurf hierzu soll Mitte Mai dem Landtag vorgelegt werden, mit dem Ziel, dass die Regelung bis zum Herbst 2025 in Kraft tritt.

Hintergrund und Notwendigkeit

Die Initiative zur Landkinderarzt-Quote wurde erstmals im Juni 2023 von Minister Hoch angekündigt. Bedenken äußerte die Krankenkasse Barmer, die darauf hinweist, dass die Quote wegen der langen Ausbildungszeiten erst in einigen Jahren Wirkung entfalten wird. Daher fordert die Barmer zusätzliche Maßnahmen, um schnellere Lösungen für die ärztliche Versorgung sicherzustellen. Dies ist besonders wichtig, da die medizinische und pflegerische Versorgung einen wesentlichen Bestandteil der Daseinsvorsorge darstellt.

In ländlichen Regionen sind Gesundheitsversorgungseinrichtungen oft weniger verbreitet als in städtischen Zentren. Diese Ungleichheit führt zu langen Anfahrtswegen für Patienten, insbesondere wenn spezialisierte Versorgungsleistungen benötigt werden. Die Bevölkerung in diesen Gebieten erwartet jedoch qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen, unabhängig von ihrem Wohnort. Der Mangel an Kinderärzten ist besonders kritisch, da die geringe Anzahl von Kindern und Jugendlichen die wirtschaftliche Rentabilität der Praxen erschwert, wie mwg.rlp.de bestätigt.

Zusammenarbeit und Fachkräftemangel

Das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit hat Vertreter verschiedener Organisationen eingeladen, um über die Einführung der Landkinderarzt-Quote zu informieren. Zu den Teilnehmern zählen der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Rheinland-Pfalz, die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz, die Landesärztekammer sowie die Krankenhausgesellschaft und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ziel des Austauschs ist es, Expertise und Erfahrungen zusammenzuführen, um einem Mangel an Kinderärztinnen und -ärzten entgegenzuwirken.

Die Landkinderarzt-Quote wird als ein wichtiges Instrument betrachtet, um dem Fachkräftemangel in der Region zu begegnen. Eine solide Grundlage für den Entwurf wird das „Landesgesetz zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen des Landes Rheinland-Pfalz“ sein.

Insgesamt reflektiert diese Strategie die Herausforderungen, mit denen die ländliche Gesundheitsversorgung konfrontiert ist. Innovative Versorgungskonzepte, wie Telemedizin und Kooperationen zwischen Praxen, sind notwendig, um bestehende Lücken zu schließen und die Versorgungsqualität für alle Bevölkerungsschichten zu garantieren, unabhängig von der geographischen Lage.

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