Römische Kelteranlage in Bad Kreuznach: Ein Sensationsfund in Gefahr!
Archäologen und Historiker sind begeistert von einem römischen Sensationsfund im Landkreis Bad Kreuznach, der als erster seiner Art in der Weinregion Nahe-Rheinhessen gilt. Historiker Michael Matheus bezeichnet die vor wenigen Monaten entdeckte römische Kelteranlage in Odernheim am Glan als durchweg bedeutend für die Region. Die Anlage, die einen einzigartigen Einblick in die römische Weinproduktion gewährt, ist jedoch derzeit unter einem Erdhaufen verborgen, da an dieser Stelle ein Einfamilienhaus errichtet werden soll. Dies berichtet sol.de.
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) sieht in der Kelteranlage einen wichtigen kulturellen Besitz, der nun vor Herausforderungen steht. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Planung für den Bau des Hauses bereits fortgeschritten ist. Matheus bedauert das Schicksal des Kulturdenkmals, da es nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Er schlägt vor, die Kelteranlage in ein Freilichtmuseum in Bad Sobernheim zu verlagern. Der Ortsbürgermeister Achim Schick berichtet zudem, dass die Klosterruine Disibodenberg als alternativer Standort diskutiert wurde.
Kosten und Genehmigungen
Die Umsiedlung der Kelteranlage würde schätzungsweise zwischen 200.000 und 300.000 Euro kosten. Bürgermeister Uwe Engelmann zeigt sich optimistisch in Bezug auf die Finanzierung und unterstützt die Idee einer Verlagerung ins Freilichtmuseum. Ein Antrag bei der Denkmalbehörde des Kreises Bad Kreuznach soll klären, ob die Anlage tatsächlich innerhalb des Museums aufgebaut werden kann. Währenddessen möchte der Grundstückseigentümer zeitnah mit dem Bau beginnen, wartet allerdings schon seit dem Sommer 2024 auf eine Genehmigung.
Die GDKE-Generaldirektorin Heike Otto hebt die Schwierigkeiten hervor, die bei der Erhaltung von Denkmälern in Rheinland-Pfalz auftreten. Es wird auch darauf hingewiesen, dass eine ähnliche Kelteranlage in Bad Dürkheim besichtigt werden kann. Otto betont, dass der Schutz von im Boden geschützten Denkmälern für zukünftige Generationen von großer Bedeutung ist.
Der rechtliche Rahmen und die archäologische Bedeutung
Zur Zeit der Entdeckung waren die Mauerreste der Kelteranlage bereits durch mehrere Jahrhunderte im Boden überdauert. Die Grabungsarbeiten dazu begannen im Frühjahr 2024 und wurden von Landesarchäologen in Koblenz sowie Historikern begleitet, die die große Bedeutung des Fundes bestätigten. Allerdings gibt es auch Auflagen für den Bau auf dem Grundstück, die eine Bebauung ohne Keller und mit weiteren Bedingungen vorschreiben, wie rhein-zeitung.de berichtet.
Trotz der Herausforderungen gibt es Bestrebungen, das Denkmal, das im vergangenen Herbst mit 300 Tonnen Erde zum Schutz überschüttet wurde, zu bewahren. Schick äußert die Forderung, dass das Land die Verantwortung für diesen Fund übernehmen sollte. Eine Informations-Tafel über die Kelteranlage könnte von der Gemeinde finanziert werden und könnte somit das kulturelle Erbe für die lokale Gemeinschaft sichtbar machen.
Der historische Hintergrund des Fundes ist nicht zu unterschätzen. Die römischen Provinzen in West- und Süddeutschland waren ein bedeutender Teil des Römischen Imperiums vor Christi Geburt. Der Fund in Odernheim reiht sich in die Vielzahl archäologischer Entdeckungen und Museen ein, die sich mit der römischen Vergangenheit der Region befassen, wie rom-in-deutschland.de ausführlich beschreibt.
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