Ungewöhnlicher Notfall: Halbes Schwein rettet Leben in Ludwigshafen!
Am 1. Mai 2025 fand in der BG Unfallklinik Ludwigshafen ein außergewöhnlicher Notfalleinsatz statt. Der Patient, ein halbes Schwein mit einem mehr als ein Meter langen Brustkorb, erregte die Aufmerksamkeit der Notfallsanitäter. Der Körper war ausgenommen, ohne Extremitäten und Kopf, was die Situation sowohl herausfordernd als auch bizarre machte. Notfallsanitäter Moritz Kraft übernahm die schwierige Aufgabe, eine Thoraxdrainage durchzuführen.
Die Thoraxdrainage ist eine lebensrettende Maßnahme, um Luft oder Flüssigkeit aus dem Brustraum zu entfernen. Kraft erklärte, dass ein präziser Schnitt oberhalb der Rippen notwendig sei, um Nervenbahnen und Blutgefäße nicht zu verletzen. Die Vorgänge sind dabei äußerst detailliert: Zuerst wird das Skalpell angesetzt und mehrere Zentimeter entlang der Rippen geschnitten. Anschließend wird der Finger in den Schnitt eingeführt, um das Muskelgewebe auseinanderzuschieben und das Rippenfell zu öffnen. Es ist von großer Bedeutung, dass kein Lungengewebe an der Innenseite des Brustkorbs anhaftet.
Die Durchführung einer Thoraxdrainage
Nach den ersten, vorsichtigen Schnitten führte Moritz Kraft einen durchsichtigen Plastikschlauch in den Brustkorb ein, was den entscheidenden Schritt zur Drainage darstellt. Erfolgreich positioniert, muss der Schlauch dann angenäht werden, um sicherzustellen, dass er an Ort und Stelle bleibt. Diese präzisen manuelle Fertigkeiten sind eine grundlegende Kompetenz für Notfallsanitäter, die in kritischen Situationen gefragt sind.
Um die Kenntnisse in solchen invasiven Notfalltechniken zu vertiefen, wird am 15. November 2025 ein spezialisiertes Seminar angeboten. Dieses findet von 9:00 bis 17:00 Uhr in der Anatomischen Anstalt in München statt und ist auf maximal 18 Teilnehmer begrenzt. Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Ärzte, und medizinische Assistenzberufe sind von der Teilnahme ausgeschlossen, um die Qualität der praktischen Übungen zu gewährleisten.
Details zum Seminar in München
Die Seminarleitung übernimmt Dr. Christian Markus, der die Teilnehmer mit den Grundlagen und Indikationen für invasive Notfalltechniken vertraut machen wird. Geplant sind praktische Übungen, die unter anderem folgende Themen beinhalten:
- Notfallkoniotomie
- Thoraxdrainage
- Atemwegsmanagement
- Zugänge in der Notfallmedizin
Die Kosten für die Teilnahme betragen 575,00 € für Mitglieder und 665,00 € für Nicht-Mitglieder, jeweils inklusiv Tagesverpflegung. Dabei wird empfohlen, sich frühzeitig anzumelden, da die vollständige Zahlung der Kursgebühr zum Buchungszeitpunkt fällig ist. Stornierungsbedingungen gelten bei Rücktritt und sollten entsprechend beachtet werden.
Die Veranstaltung ist besonders geeignet für Fachkräfte, die ihre Fähigkeiten im Umgang mit Notfallsituationen verbessern möchten, und wird durch praktische Übungen ergänzt. Hierbei können unter anderem Techniken wie Intubation, Videolaryngoskopie und intraossäre Kanülierung erlernt werden. Demonstrationen zur intraossären Applikation mit dem FAST-System sind ebenfalls vorgesehen.
Die Anreise zur Anatomischen Anstalt kann bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Teilnehmer können unter anderem die U-Bahn-Linien U3 oder U6 zum Goetheplatz nutzen, wobei etwa fünf Minuten Fußweg eingeplant werden sollten. Vom Hauptbahnhof aus beträgt der Fußweg ca. zehn Minuten.
Die Bedeutung von Notfallsanitätern und ihre Fähigkeit, in kritischen Situationen schnelle und präzise Entscheidungen zu treffen, scheint in der heutigen Zeit wichtiger denn je zu sein. Katastrophenschutz und die Schulung in invasiven Techniken sind daher unumgänglich, um in ungewohnten und herausfordernden Szenarien effektive Hilfe leisten zu können. Wie faz.net berichtet, sind diese Situationen nicht nur theoretisches Wissen, sondern erfordern praktische, oft spontane Fähigkeiten im echten Leben. Dies wird durch die bevorstehende Fortbildung am 15. November 2025 in München weiter unterstrichen, die durch agbn.de organisiert wird.
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