Weltweite Einigung: Neuer Pandemie-Vertrag soll Krisen verhindern!
Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich zahlreiche Länder auf einen internationalen Pandemie-Vertrag geeinigt. Dieser Vertrag soll ein erneutes Chaos, wie es während der COVID-19-Krise zu beobachten war, verhindern. In Genf wurde der Vertragstext nach drei Jahren intensiver Verhandlungen von den Unterhändlern angenommen. Hierbei kam es während einer beinahe 24-stündigen Marathonsitzung zu einem entscheidenden Durchbruch, der als „Geschenk an unsere Kinder und Enkel“ beschrieben wurde, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte.Radio Ennepe Ruhr berichtet, dass die formelle Verabschiedung des Vertrags beim Jahrestreffen der 194 Mitglieder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Schweiz im Mai 2025 geplant ist.
Der Vertrag, der grundlegende Regeln für Prävention, Vorsorge und Reaktion auf zukünftige Gesundheitskrisen schaffen soll, gilt jedoch nur für Länder, deren Parlamente ihn ratifizieren. Deren Zustimmung ist Voraussetzung, wobei Experten schätzen, dass die nötigen 60 Ratifizierungen einige Jahre in Anspruch nehmen könnten. Dies könnte die Effektivität des Abkommens erheblich beeinflussen. Die medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, bezeichnete den Vertrag als „starkes Signal der globalen Solidarität“.
Inhalt und Ziele des Vertrags
Der neue Pandemie-Vertrag deckt mehrere kritische Punkte ab:
- Prävention: Länder verpflichten sich dazu, ihre Gesundheitssysteme und die Überwachung des Tierreichs zu stärken, um Krankheitsausbrüche schnell zu erkennen.
- Lieferketten: Im Falle einer Pandemie wird garantiert, dass alle Länder Zugang zu benötigten Gütern haben, wobei Gesundheitspersonal Vorrang hat.
- Forschung und Entwicklung: DNA-Sequenzen von Pathogenen sollen frei ausgetauscht werden, und Pharmaunternehmen werden angehalten, 10% ihrer Produktion als Spende an ärmere Länder abzugeben.
- Technologietransfer: Während Unternehmen ihr Know-how zur Herstellung von Medikamenten und Impfstoffen freiwillig teilen sollen, bleibt dies eine umstrittene Diskussion, besonders unter den Mitgliedstaaten.
Ein zentraler Streitpunkt während der Verhandlungen war die Frage des Technologietransfers. Lateinamerikanische Länder forderten Erleichterungen, während andere Staaten auf den Freiwilligkeitsgedanken pochten. Der fehlende Technologietransfer während der Corona-Pandemie wurde von ärmeren Ländern scharf kritisiert.Die Presse stellt fest, dass klare Regeln für die gerechte Verteilung von Medikamenten und Impfstoffen sowie für die Unterstützung in Krisenzeiten erforderlich sind.
Auswirkungen auf die globale Gesundheitsarchitektur
Die USA, die zuvor als größter Geldgeber der WHO agierten, haben sich seit einem Regierungswechsel nicht mehr an den Verhandlungen beteiligt. Der Rückzug wird im Januar 2026 wirksam, was die Verhandlungsdynamik erheblich beeinflusst hat. Das Panel, das für die Ausarbeitung des Abkommens zuständig war, hatte bereits 2021 den Beschluss gefasst, um Lehren aus der Coronakrise zu ziehen.ZDF hebt hervor, dass der Vertrag als Anfang und nicht als Ende betrachtet wird, was auf den anhaltenden Druck zur Fortschrittsberichterstattung bei Vertragsstaatenkonferenzen hinweist.
Das neue Abkommen gilt als ein Schritt zur Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur, um zukünftigen Pandemien besser entgegenzutreten. Dennoch bleibt abzuwarten, wie schnell und effektiv die notwendigen Ratifizierungen erfolgen und wie die Implementierung in den einzelnen Staaten aussieht.
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