Zunehmende Gewalt unter Kindern: Polizei schlägt Alarm!
Die Polizeidienststelle Kusel hat für das Jahr 2023 einen Rückgang der registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Dies könnte auf diverse präventive Maßnahmen und Strategien zurückzuführen sein, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden. Doch trotz dieses positiven Trends bleiben einige Entwicklungen besorgniserregend.
Besonders die steigende Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen gibt Anlass zur Sorge. Die Polizei hat festgestellt, dass diese Zunahme teilweise auf den Einfluss von „Ballerspielen im Internet“ und eine wachsende Frustration in der jungen Generation zurückgeführt werden kann. Mehrere Berichte belegen, dass Kinder unter Druck und in belastenden sozialen Umfeldern zunehmend zu Gewalt greifen.
Handlungsstrategien zur Prävention
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat bereits konkrete Handlungsstrategien zur Prävention von Kinder- und Jugendkriminalität entwickelt. Hierbei werden Fachdiskussionen angeregt und spezielle Schwerpunkte gesetzt. Viele tatverdächtige Kinder und Jugendliche machen nur einmal negative Erfahrungen mit der Polizei oder dem Strafrechtssystem. Statistiken zeigen, dass etwa 5-10 % der Tatverdächtigen mehrfach straffällig werden.
Innerhalb dieser Gruppe sind die sogenannten „Intensivtätern“ besonders hervorzuheben, da sie häufig mehrere schwerwiegende Straftaten begehen. Diese Intensivtätern sind oft von komplexen Problemlagen betroffen, darunter soziale Benachteiligung, Gewalterfahrungen, Schulprobleme und Substanzmissbrauch. Auch der Einfluss eines devianter Freundeskreises spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Kriminalitäts- und Gewaltprävention qualitativ und quantitativ weiterentwickelt. Vielfältige Konzepte wurden etabliert, um Kinder- und Jugendkriminalität zu vermeiden. Die Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Schulen, Polizei sowie Justiz hat sich erheblich verbessert. Verantwortlichkeiten für die Umsetzung präventiver Maßnahmen liegen gemäß Grundgesetz bei den Bundesländern und Kommunen.
Zukünftige Herausforderungen und Entwicklungen
Das Bundesjugendministerium hat eine Anregungskompetenz, die es ihm ermöglicht, auf ungelöste Probleme im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität aufmerksam zu machen. Die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendkriminalprävention am Deutschen Jugendinstitut bietet seit 1997 eine zentrale Anlaufstelle in diesem Bereich. Sie erstellt umfassende Zahlen, Daten und Fakten zur Jugendgewalt und unterstützt die Bundesregierung bei der Entwicklung neuer Strategien und Handlungsansätze.
In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen ist es von großem Interesse, wie sich die Kriminalitätsrate künftig entwickeln wird und welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten. Während die Zahl der Straftaten insgesamt gesunken ist, bleibt die Herausforderung, den Anstieg an Gewalt unter jungen Menschen zu begegnen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern.
Für mehr Informationen über die aktuelle Situation der Jugendkriminalität können Leserinnen und Leser die Berichte auf den Seiten von Rheinpfalz sowie Studien über Jugendgewalt des Deutschen Jugendinstituts einsehen und sich über die präventiven Maßnahmen des Bundesjugendministeriums informieren.
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