Bistum Münster sucht neuen Bischof: Wer wird der Auserwählte?
Die Suche nach einem neuen Bischof für das Bistum Münster hat begonnen, nachdem am 9. März 2025 Papst Franziskus das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Bischof Felix Genn angenommen hat. Seit diesem Datum ist das Bistum ohne eigenen Bischof, was die Gläubigen in der Region in eine Phase der Unsicherheit stürzt. Der neue Bischof wird der erste Diözesanbischof sein, den der neue Papst ernennt. Der Prozess zur Ernennung des neuen Bischofs könnte einige Wochen in Anspruch nehmen, da diverse vatikanische Stellen involviert sind. Laut kirche-und-leben.de plant das Domkapitel in Münster, bis Mai einen geeigneten Kandidaten zu finden.
Der Auswahlprozess ist äußerst komplex. Das Domkapitel hat die Möglichkeit, dem Heiligen Stuhl eine Liste geeigneter Kandidaten vorzulegen, aus der eine Dreierliste erstellt wird. Diese Liste kommt aus den Vorschlägen des Domkapitels sowie weiteren Bischöfen. Der neue Bischof sollte mindestens 35 Jahre alt, seit mindestens fünf Jahren Priester und idealerweise promoviert sein. Anforderungen wie Glaubensfestigkeit, Klugheit und ein guter Lebenswandel sind ebenfalls von Bedeutung, damit er in der Lage ist, das Evangelium zu verkünden, so berichten vaticannews.de.
Der Wahlprozess im Detail
Der Wahlprozess umfasst mehrere Wahlgänge, wobei im ersten und zweiten Wahlgang eine absolute Mehrheit benötigt wird. Im dritten Wahlgang reicht eine einfache Mehrheit aus. Die Teilnahme von 16 Delegierten des Diözesanrates bei den Beratungen zeigt, dass der Prozess auch die Einbeziehung verschiedener Meinungen vorsieht, diese Delegierten haben jedoch kein Stimmrecht. Die Möglichkeit für Bischöfe aus anderen Bistümern, Vorschläge einzureichen, ist ein weiterer Aspekt der umfassenden Eignungsprüfung der potenziellen Kandidaten.
Wenn ein Kandidat gewählt wird und die Wahl annimmt, fragt die Landesregierung nach möglichen politischen Bedenken, bevor der Name an Rom kommuniziert wird. Der endgültige Ernennungsentscheid liegt beim Papst. Der Diözesanadministrator Antonius Hamers und sein Stellvertreter Klaus Winterkamp leiten die laufenden Prozesse im Bistum und tragen zur Stabilität während dieser Übergangsphase bei, wie vaticannews.de erläutert.
Elemente des Synodalen Weges
Ein weiterer bedeutender Punkt in Bezug auf die Bischofswahl ist die Entwicklung des Synodalen Weges, der im Jahr 2023 ins Leben gerufen wurde. Einig ist man sich darüber, dass Laien in den Auswahlprozess für neue Bischöfe einbezogen werden sollen. Dieses Vorhaben ist jedoch noch nicht weit verbreitet, da nur das Bistum Paderborn einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung vorgestellt hat. Kritiker wie Kirchenrechtler Norbert Lüdecke äußern Bedenken hinsichtlich der Durchführbarkeit dieser Reformen, da sie glauben, dass Laien keinen Kandidaten gegen das Domkapitel durchsetzen können, wie katholisch.de analysiert.
Der Synodale Weg hat zum Ziel, das bestehende Verfahren zu reformieren, indem ein Synodaler Rat in jedem Bistum installiert werden soll, der das Domkapitel bei der Bischofsbestellung unterstützt. Der Druck auf die Verantwortlichen ist hoch, da die Rücktrittsangebote von anderen Bischöfen ebenfalls zur Folge haben könnten, dass neue Wahlverfahren zur Anwendung kommen.
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