Ford Köln vor unbefristetem Streik: 93,5% stimmen dafür!
In Köln steht das Ford-Werk vor einer massiven Krise. Am 9. Mai 2025 hat eine überzeugende Mehrheit von 93,5% der Mitglieder der IG Metall für einen unbefristeten Streik gestimmt. Die Wahlbeteiligung betrug fast 96%. Damit sieht sich die Gewerkschaft mit einem klaren Mandat ausgestattet, die bereits in der kommenden Woche mit Arbeitskampfmaßnahmen zu beginnen, nachdem die Verhandlungen über einen neuen Sozialtarifvertrag gescheitert sind. [boerse-express.com berichtet, dass …]
Die IG Metall warnt vor erheblichen Schäden, die weit über das Kölner Werk hinausgehen könnten. Insbesondere das europäische Nutzfahrzeuggeschäft und das Unternehmensimage von Ford könnten stark beeinträchtigt werden. Die Situation ist brisant, denn Ford hat in Köln rund zwei Milliarden Euro in die Elektromobilität investiert, während die Verkaufszahlen der neuen E-Modelle enttäuschen. Zudem schreibt das Deutschlandgeschäft des Automobilherstellers Verluste.
Stellenabbau und Managementkritik
Das Ford-Management plant einen drastischen Personalabbau von 2.900 der insgesamt 11.500 Stellen in Köln bis Ende 2027. Diese Entscheidung erfolgt, obwohl der letzte Abbau von Arbeitsplätzen vor zwei Jahren noch nicht abgeschlossen ist. Das Fehlen eines nachhaltigen Zukunftskonzepts wird von Arbeitnehmervertretern stark kritisiert. Benjamin Gruschka, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von Ford, äußert, dass während zehn Verhandlungsterminen lediglich ein grober Rahmen für die Restrukturierung abgesteckt wurde. Wichtige Eckpunkte zu einem tragfähigen Zukunftskonzept, Insolvenzschutz und Abfindungskonditionen müssen dringend geklärt werden.
Das Management von Ford sieht sich zudem mit Forderungen aus dem Betriebsrat konfrontiert, die den betriebsbedingten Kündigungsschutz bis 2032 betreffen. Der Betriebsrat lehnt diese Forderung ab, da die Belegschaft bereits einen hohen Preis im Rahmen der „Ford Future-Abbauprogramme“ bezahlt hat. Zusätzlich hat Ford die „Patronatserklärung“ zur Finanzierung der deutschen Tochtergesellschaft gekündigt, was die Unsicherheit über die Zukunft des Standorts weiter verstärkt. [igmetall.de berichtet, dass …]
Alarmsignal für Investoren
In einem besorgniserregenden Schritt hat die US-Muttergesellschaft von Ford ihren Jahresausblick zurückgezogen. Dies wird als deutliches Alarmsignal für Investoren betrachtet. Die Ford-Aktie notierte zuletzt bei etwa 9,23 Euro und leidet unter Handelszöllen sowie steigenden Produktionskosten. Das Festhalten an der Dividende wird als verzweifelter Versuch gewertet, Anleger zu halten. Die Unsicherheiten rund um das Kölner Werk und die gesamte Unternehmensstrategie haben das Vertrauen in die Marke erheblich erschüttert.
Die nächste Woche wird entscheidend sein. Sollte der geplante Streik eintreten, könnte dies nicht nur die Produktion in Köln erheblich beeinträchtigen, sondern auch Auswirkungen auf den gesamten europäischen Markt haben und die ohnehin schon angespannten Handelsbeziehungen weiter belasten.
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