Gesundheitsamt Marburg-Biedenkopf: Gebäude wegen Statikproblemen geschlossen!
Das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf ist derzeit vorübergehend geschlossen. Dies wurde entschieden, nachdem ein Baustatiker gravierende statische Mängel am 1964 erbauten Gebäude festgestellt hat. Der Landrat Jens Womelsdorf erließ daraufhin ein Betretungsverbot für das Gesundheitsamt und das dazugehörige Grundstück aus Sicherheitsgründen. Diese Maßnahmen haben Auswirkungen auf die Arbeit der rund 90 Mitarbeiter, die nun in anderen Büros oder im Homeoffice tätig sind und weiterhin telefonisch sowie per E-Mail erreichbar bleiben.
Wie hessenschau.de berichtet, sind aufgrund der Schließung alle vereinbarten Termine in dieser Woche verschoben worden. Betroffene können ihre Termine unter der Telefonnummer 06421/405-40 oder per E-Mail (gesundheitsamt@marburg-biedenkopf.de) umorganisieren. Ein weiterer Gutachter wird am kommenden Montag das Gebäude umfassend prüfen, um zu klären, ob Mängel kurzfristig behoben werden können oder ob andere Lösungen erforderlich sind.
Gründe für die Schließung
Die Schließung des Gesundheitsamtes erfolgt nicht ohne Grund. Der von Landrat Womelsdorf angeordnete Sicherheitscheck ergab, dass Zweifel an der Tragfähigkeit einzelner Bauteile des Gebäudes bestehen. Womelsdorf selbst betonte die Priorität der Sicherheit und die Notwendigkeit, rasch zu handeln, um potenzielle Risiken zu vermeiden. op-marburg.de bestätigte, dass das Gebäude und das Gelände bereits am Freitagnachmittag abgesperrt wurden und die Mängel ernst genommen werden.
Die Schließung des Gesundheitsamtes steht auch im Kontext der Herausforderungen, die der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in Deutschland angesichts der Covid-19-Pandemie bewältigen muss. Wie berichtet, wird der ÖGD mit Milliardenbeträgen zur Modernisierung und personellen Aufstockung gefördert. Ziel ist es, die Gesundheitsämter auf zukünftige Krisen besser vorzubereiten und ihre strukturellen Schwächen zu beseitigen.
Ausblick und notwendige Maßnahmen
Die Ergebnisse der anstehenden Gebäudebewertung sind entscheidend für die weitere Arbeit des Gesundheitsamtes in Marburg. Je nach den festgestellten Mängeln könnte es notwendig sein, längerfristige Lösungen zu finden. Bereits jetzt ist klar, dass die Schließung nicht nur die gegenwärtige Arbeit des Amtes, sondern auch den Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu wichtigen Dienstleistungen beeinträchtigt. Daher ist eine zügige Klärung der Sachlage von größter Bedeutung.
In diesem Zusammenhang ist die Diskussion um die künftige Finanzierung und digitale Unterstützung des ÖGD relevant. Mit der Bereitstellung von 800 Millionen Euro aus dem Bundesbudget zur Digitalisierung und weiteren finanziellen Hilfen wird erwartet, dass Gesundheitsämter in der Lage sind, ihre Strukturen auszubauen und sich besser auf solche unvorhergesehenen Ereignisse einzustellen. Die Schließung des Gesundheitsamtes in Marburg könnte als Alarmzeichen interpretiert werden, das auf die Notwendigkeit einer umfassenden Reform und Unterstützung hinweist.
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