Altersarmut in Frankfurt: Jeder Zehnte über 65 erhält Grundsicherung!

In Hessen ist Altersarmut ein zunehmend drängendes Problem. Besonders in Frankfurt am Main ist die Situation gravierend. Aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes, die zum 31. Dezember 2023 erhoben wurden, zeigen, dass 12.215 Frankfurter über 65 Jahre Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsunfähigkeit beziehen. Damit erhält fast jeder zehnte Senior in Frankfurt diese staatliche Unterstützung. Im Vergleich dazu liegt der Landesdurchschnitt in Hessen bei lediglich 4,59 Prozent der über 65-Jährigen, die Grundsicherung beziehen, was die Dramatik in der hessischen Metropole verdeutlicht. fr.de berichtet, dass Frankfurt aufgrund seiner hohen Einwohnerzahl die meisten Empfänger in absoluten Zahlen verzeichnet.

Die Zahlen sind alarmierend, wenn man die prozentualen Anteile der Grundsicherungsempfänger in anderen hessischen Städten betrachtet. In Offenbach liegt der Anteil bei 10,75%, in Kassel bei 9,37%, in Wiesbaden bei 8,20% und in Darmstadt bei 7,15%. Im Vergleich dazu sind die Anteile im Kreis Gießen (5,03%) und im Landkreis Hersfeld-Rotenburg (2,98%) erheblich niedriger. Doch diese Statistiken allein sind nicht ausreichend. Sie spiegeln lediglich die Anzahl der Empfänger wider und sagen wenig über die Angemessenheit der Unterstützung aus.

Altersarmut in Deutschland

Altersarmut ist ein vielschichtiges Problem, das über finanzielle Aspekte hinausgeht. Wie eine Studie des Bundesseniorenministeriums von 2021 zeigt, sind über 20% der über 80-Jährigen in Deutschland von Armut betroffen. Altersarmut betrifft nicht nur die Einkommenssituation, sondern auch soziale Isolation, mangelnde Teilhabe und die gesundheitliche Versorgung der Betroffenen. Der Mikrozensus von 2019 ergab, dass die Armutsgefährdung bei der älteren Bevölkerung im Jahr 2019 mit 15,7% fast gleichauf mit der Gesamtbevölkerung war, die 15,9% betrug. Dies zeigt, dass viele Senioren in Deutschland Schwierigkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu sichern. bpb.de hebt die besonderen Herausforderungen hervor, denen ältere Menschen gegenüberstehen.

In Hessen nimmt die Armutsgefährdung ebenfalls zu. Die Sozialleistungen, die vom Land bereitgestellt werden, umfassen nicht nur die Grundsicherung, sondern auch andere Formate wie Sozialhilfe und Wohngeld. Laut Hessen.de gab es im Jahr 2023 zahlreiche Empfänger von verschiedenen Sozialleistungen, einschließlich Eingliederungshilfe und Wohngeld. Diese staatlichen Hilfen sind entscheidend für viele Menschen, die in prekären Lebenslagen stecken.

Wachsende Herausforderungen

Die aktuelle Situation in Hessen ist Teil eines nationalen Trends. Studien zeigen, dass insbesondere Frauen über 65 Jahren in Westdeutschland im Vergleich zu Männern eine höhere Armutsgefährdung aufweisen. Die Entwicklung seit 2006 zeigt einen besorgniserregenden Anstieg der Armutsquote bei älteren Menschen. Während der Anteil der armutsgefährdeten Männer von 9,2% auf 13,7% stieg, erhöhte sich dieser bei Frauen von 12,4% auf 18,2%. Dies verdeutlicht die wachsenden Herausforderungen, mit denen insbesondere Frauen konfrontiert sind, oft bedingt durch niedrigere Rentenansprüche und weniger finanzielle Rücklagen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die alarmierenden Statistiken zur Altersarmut in Frankfurt und Hessen insgesamt ein Aufruf an die Gesellschaft sind, diese Thematik ernst zu nehmen. Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut sind dringend erforderlich, um die soziale Teilhabe und die Lebensqualität der älteren Bevölkerung zu verbessern.

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