Kampf der Fast Fashion: Hessen setzt auf bewussten Textilkonsum!
Am 25. April 2025 zieht der BUND Hessen Bilanz über die besorgniserregenden Auswirkungen der Fast Fashion auf unsere Umwelt. Der Umweltverband fordert ein Umdenken beim Verbrauch von Textilien und weist auf die enormen Ressourcenverschwendungen hin, die mit der Produktion und dem schnellen Austausch von billig produzierter Kleidung einhergehen. Neben dem hohen Ressourcenverbrauch sind auch Müll, Umweltverschmutzung durch schädliche Chemikalien und klimaschädliche Emissionen wesentliche Probleme, die durch Fast Fashion verursacht werden. Dies führt zu einer immer drängenderen Diskussion über nachhaltige Konsumgewohnheiten.
Fast Fashion bezeichnet die rapide Produktion und den häufigen Austausch günstig hergestellter Kleidung. Diese Praxis hat nicht nur negative Einflüsse auf die Umwelt, sondern auch auf die sozialen Bedingungen in den Herstellungsregionen. Der BUND weist darauf hin, dass Recyclinglösungen für Textilmüll rar sind und der Umweltschaden enorm ist. Im Rahmen der aktuellen Fashion-Revolution-Aktionswoche, die vom 22. bis 27. April stattfindet, wird gezielt für mehr Transparenz und Verantwortung in der Modeindustrie geworben. Aktionen finden in zahlreichen hessischen Städten wie Darmstadt, Kassel, Frankfurt und Offenbach statt, in Erinnerung an die Tragödie des Rana-Plaza-Einsturzes von 2013, bei dem über 1.100 Menschen ums Leben kamen.
Bewusster Konsum und lokale Initiativen
Der BUND empfiehlt einen bewussteren Umgang mit Mode: seltener kaufen, Secondhand-Kleidung bevorzugen, reparieren oder auf Naturmode setzen. In Hessen sind zahlreiche Initiativen aktiv, die das Bewusstsein für nachhaltige Mode fördern. Dazu gehören Kleidertauschpartys, DIY-Workshops und Repair Cafés, die Menschen zusammenbringen und die Idee eines nachhaltigen Lebensstils verbreiten. Laut dem BUND hat das Interesse an nachhaltiger Mode in den letzten Jahren zugenommen und die Akzeptanz für Secondhand-Produkte wächst, besonders in urbanen Gebieten.
Die Vorteile des Secondhand-Handels sind evident: Laut einer aktuellen Umfrage haben bereits die Hälfte der Konsumierenden Erfahrungen mit dem Kauf von Gebrauchtkleidung gesammelt, und sechs von zehn Käuferinnen und Käufern beabsichtigen, in Zukunft weitere Secondhand-Artikel zu erwerben. Auch Flohmärkte und Umsonstläden bieten alternative Möglichkeiten, um Kleidung zu erwerben und somit der Fast Fashion entgegenzuwirken. Diese Trends werden von der Kasseler Greenpeace Jugend, die 2015 die erste Kleidertauschparty in der Region veranstaltet hat, weiter gestärkt.
Steigender Textilverbrauch undEU-Umweltagentur
Die EU-Umweltagentur hat alarmierende Zahlen veröffentlicht, die den steigenden Textilverbrauch in der EU dokumentieren. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Textilkonsum pro EU-Bürger bei 19 Kilogramm, was sich aus 8 kg Kleidung, 4 kg Schuhen und 7 kg Haushaltstextilien zusammensetzt. Zum Vergleich: 2019 lag dieser Wert noch bei 17 kg. Jörg Nitsch, der Landesvorsitzende des BUND Hessen, warnt eindringlich vor den schwerwiegenden Konsequenzen, die Fast Fashion mit sich bringt, darunter drastischer Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Umweltverschmutzungen.
Die Fashion-Revolution-Aktionswoche stellt somit nicht nur einen Appell an Konsumierende dar, sich bewusster für nachhaltige Alternativen zu entscheiden, sondern auch eine Plattform, um Verantwortung und Transparenz innerhalb der Modeindustrie zu fordern. Veranstaltungen wie Filmabende, Stadtführungen und Workshops in Städten wie Darmstadt sollen unterschiedliche Zugänge zum Thema Nachhaltigkeit bieten und das Thema weitreichend in der Gesellschaft diskutieren.
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