Nordrhein-Westfalen: Alarmstufe Rot wegen Eichenprachtkäfer!
In Nordrhein-Westfalen gibt es alarmierende Nachrichten für Gartenbesitzer und Waldbesitzer. Der Eichenprachtkäfer, ein gefürchteter Schädling, breitet sich zunehmend aus und verursacht erhebliche Schäden an Eichenbeständen. Wie Ruhr24 berichtet, sind besonders die Regionen Münsterland, Ostwestfalen, Rheinland und Siegerland betroffen. Ein befallener Baum kann, wenn der Befall nicht rechtzeitig erkannt wird, im nächsten Jahr bis zu zehn weitere Bäume infizieren.
Der Eichenprachtkäfer hinterlässt auffällige D-förmige Bohrlöcher in der Rinde sowie eine charakteristische schwarze Schleimspur, die auf den Befall hinweist. Experten empfehlen, befallene Bäume bis Mitte Mai zu entfernen, um eine Ausbreitung des Schädlings zu verhindern. Typische Anzeichen eines Befalls sind unter anderem der schwarze Schleimfluss, die abgestorbene Rinde sowie abgestorbene Äste in der Baumkrone.
Biologische Merkmale und Verbreitung
Die Larven des Eichenprachtkäfers haben die Fähigkeit, sich unter der Rinde der Bäume einzufressen und dort bis zu zwei Jahre zu überwintern. Neben dem Eichenprachtkäfer kann auch der Eichenkernkäfer zur Schädigung von Eichenbeständen führen. Dieser Käfer legt Fraßgänge im Holz an und kann somit das Wachstum der Bäume beeinträchtigen.
Eine genaue Überwachung und frühzeitige Intervention sind entscheidend, um die Ausbreitung des Eichenprachtkäfers einzudämmen. Laut LWF Bayern kommen ebenfalls seltenere Käferarten in bestimmten Gebieten vor, die die Eichen nochmals zusätzlich belasten können. Ihre Schädlichkeit kann ernsthafte Folgen für die Waldbewirtschaftung haben.
Verhaltensweisen und Lebenszyklus
Der Lebenszyklus des Eichenprachtkäfers zeigt interessante biologische Eigenschaften. Die Weibchen legen im Juli und August bis zu 1.000 Eier an der Rinde von Fraßbäumen ab, die mit gelbbrauner Afterwolle bedeckt sind. Nach dem Schlüpfen, der typischerweise Ende April erfolgt, entwickeln sich die Raupen zunächst in den Eiern und beginnen dann, sich von den aufbrechenden Knospen zu ernähren. Diese Raupen können bis zu 7,5 cm lang und nahezu fingerdick werden und sind vor allem an Eichen, aber auch an anderen Laub- und sogar Nadelbaumarten zu finden.
Die Raupen haben ein breites Nahrungsspektrum und können bei Nahrungsmangel auch auf andere Baumarten wie Lärche und Kiefer zurückgreifen. Dies erhöht die Gefahr einer weiterführenden Schädigung der Waldbestände, insbesondere in Zeiten, in denen Bäume durch andere Umweltfaktoren geschwächt sind.
Fachleute hoffen auf bessere Arbeitsbedingungen in den kommenden Monaten, da die Böden tendenziell trockener sind als im Vorjahr. Dies könnte die Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Schädlinge erleichtern und die Eichenbestände sichern.
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