Bauarbeiten zwischen Hanau und Fulda: Zwei Wochen ohne Züge!

Am Abend des 17. April 2025, um 21 Uhr, beginnt eine umfassende Sperrung der Bahnstrecke zwischen Hanau und Fulda, die bis zum 2. Mai um 5 Uhr dauern soll. Diese Maßnahme ist Teil großangelegter Baumaßnahmen für den viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen, die mit einer Investition von ca. 1,6 Milliarden Euro verbunden ist. Die Bauarbeiten betreffen sowohl die Gleise als auch den Oberbau, Erdbau und die Oberleitungen. Zudem sind Ramm- und Bohrpfahlarbeiten in Gelnhausen und Hasselroth-Niedermittlau nötig. Die Baumaßnahmen umfassen zudem den Abriss und Neubau der Brücke an der Landesstraße 3202 (Westspange) bei Gelnhausen sowie die Verlängerung und Modernisierung des Bahnhofs in Biebergemünd-Wirtheim. Auch der Bahnhof Fulda bleibt während dieser Zeit nicht unberührt; hier werden Investitionen in Höhe von 35 Millionen Euro für die Modernisierung und Barrierefreiheit eingesetzt. Diese Arbeiten an den Bahnsteigen 36 und 37 sind zwischen dem 9. April und dem 30. Juni 2025 geplant.

Die Auswirkungen auf den Personenverkehr sind erheblich. Der Regionalverkehr wird durch Ersatzbusse ersetzt, die im 30-Minuten-Takt zwischen dem Hanauer Hauptbahnhof und Fulda sowie zwischen dem Hanauer Hauptbahnhof und Wächtersbach verkehren. Dies bedeutet, dass die Fahrten deutlich länger dauern; von Hanau nach Wächtersbach beispielsweise nimmt die Busfahrt etwa 25 Minuten mehr in Anspruch, während die Verbindung nach Fulda beinahe doppelt so lange dauert wie im regulären Zugbetrieb. Fahrräder sind während dieser Ersatzfahrten nicht gestattet, was für Pendler und Reisende eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Die betroffenen Regionalzüge sind der RE 50 und der RB 51, die während des Sperrzeitraums nicht verkehren werden. Die vollständige Wiederherstellung des regulären Zugbetriebs ist für den 2. Mai um 5 Uhr morgens vorgesehen.

Fernverkehr betroffen

Auch der Fernverkehr bleibt von den Bauarbeiten nicht unberührt. Züge des Intercity-Express (ICE) und Intercity (IC) müssen den Baubereich umfahren. Die Halte in Frankfurt-Süd, Hanau und Fulda entfallen während der Sperrung, was die Reisezeiten für viele Passagiere verlängert. Für die Verbindung Frankfurt-Kassel-Berlin müssen Reisende mit einer um etwa 35 Minuten verlängerten Fahrzeit rechnen, da diese nur alle zwei Stunden verkehren wird. Die Verbindung nach Hamburg wird darüber hinaus um 50 Minuten länger, da diese nun am Bahnhof Frankfurt West endet bzw. beginnt. Die Strecke zwischen Frankfurt und Erfurt sowie weiter nach Berlin und Dresden wird um bis zu 45 Minuten verlängert, was ebenfalls erhebliche Unannehmlichkeiten für Reisende mit sich bringt.

Die Gesamtdauer der aktuellen Bauarbeiten und die damit verbundenen Einschränkungen sind Teil eines langfristigen Plans zur Verbesserung der Bahninfrastruktur. Der viergleisige Ausbau bezieht sich auf einen 23 Kilometer langen Bereich zwischen Hanau und Gelnhausen und soll die Kapazität und den Komfort für die Passagiere nachhaltig erhöhen. Die Fertigstellung des Projekts ist für das Jahr 2036 geplant und ist Teil eines größeren Trends in Deutschland, wo derzeit das größte Sanierungsprogramm für die Deutsche Bahn durchgeführt wird. Dies hat zur Folge, dass auch größere Budgets, wie das von Bundesminister Volker Wissing genehmigte Budget von 31,5 Milliarden Euro, für die kommenden Jahre zur Verfügung stehen, um die Schieneninfrastruktur nachhaltig zu verbessern.

Für die betroffenen Reisenden ist es ratsam, sich vor Reiseantritt über die aktuellen Verbindungen und neuen Fahrzeiten zu informieren, um längere Fahrzeiten und mögliche Verzögerungen zu vermeiden.

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