Mentoring in Marburg: So fördern wir die Leseliebe von Kindern!

Das Mentoring-Programm „Mentor – Die Leselernhelfer Region Marburg-Biedenkopf“ hat sich als wertvolle Unterstützung für Kinder beim Lesen etabliert. Aufgrund seiner individuellen Ansätze und der engagierten Mentorinnen und Mentoren profitieren rund 95 Kinder im Landkreis Marburg-Biedenkopf von dieser Initiative, die von etwa 80 Ehrenamtlichen betreut wird. Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig die persönliche Begleitung für die Lesefähigkeiten der Kinder ist.

Eine der Schützlinge, die an dem Programm teilnimmt, ist die zehnjährige Aybel aus der Emil-von-Behring-Schule. Sie besucht eine Deutschintensivklasse und wird im Sommer in die fünfte Klasse versetzt. Zuhause erhält sie Unterstützung durch ihre Eltern, die mit ihr auf Türkisch und Deutsch lesen. Das Mentoring erfolgt im Eins-zu-Eins-Prinzip, meist über ein Schuljahr, und bietet eine personalisierte Lernumgebung ohne Leistungsdruck.

Vielfalt der Methoden und individuelle Betreuung

Die Mentoren arbeiten mit vielfältigen Methoden, um eine entspannte und förderliche Lernatmosphäre zu schaffen. Zu diesen Methoden gehören Vertrauensaufbau, Sprachübungen, Kinderzeitungen, Rätsel und Lieder. Mentorin Jutta Duncker hebt hervor, wie wichtig die individuelle Betreuung ist. Ein weiterer Aspekt des Programms ist, dass die Kinder während des Schulbetriebs für eine Stunde aus dem Unterricht genommen werden, um sich ganz auf das Mentoring zu konzentrieren.

Die elfjährige Jesquja, die Russisch und Ukrainisch spricht, lernt ebenfalls spielerisch Deutsch. Das Mentoring richtet sich nicht nur an Kinder mit Migrationshintergrund, sondern auch an deutsche Kinder, die Leseschwierigkeiten haben. Es steht fest, dass das Programm einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lesekompetenz der teilnehmenden Kinder leistet.

Finanzierung und Suche nach neuen Mentoren

Die ehrenamtliche Arbeit des Vereins finanziert sich größtenteils durch Spenden. Ein Beispiel hierfür ist die Unterstützung von 1.200 Euro von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank in Frankfurt. Um das Mentoring-Programm weiter auszubauen, sucht der Verein neue Mentoren. Diese müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, um die Sicherheit und das Wohl der betreuten Kinder zu gewährleisten.

Das Ziel des Mentoring-Programms ist es, den Kindern Mut, Motivation und Selbstbewusstsein zu vermitteln. In der schnelllebigen digitalen Welt von heute ist es wichtig, den Kindern die Freude am Lesen zu erhalten und sie dazu zu ermutigen, Worte zu lernen und zu verstehen. Die Methoden sind so gestaltet, dass sie die Kinder dazu anregen, Texte zu lesen, die ihnen Spaß machen, wie Comics oder Mangas, was besonders motivierend für die jungen Leser ist.

Ein Blick über den Tellerrand zeigt die Relevanz ähnlicher Programme, wie sie beispielsweise von der KinderHelden gemeinnützigen GmbH in Regionen wie Stuttgart, Rhein-Main oder Hamburg angeboten werden. Diese Programme verfolgen inklusive Ziele und bieten Mentoren, die Kinder in schwierigen Ausgangsbedingungen begleiten. Hier liegt der Fokus ebenfalls auf der Leseförderung und dem Aufbau von Fähigkeiten, die für die Bildung der Kinder entscheidend sind.

Das positive Echo aus den Gemeinden und die fortlaufende Evaluierung solcher Projekte sind entscheidend, um die Programme systematisch zu optimieren und sicherzustellen, dass die Kinder nachhaltig gefördert werden. Informationen dazu können unter Mentor Bundesverband und MTO GmbH abgerufen werden.

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