Feuerwehr übt in leerstehendem Jugendwohnheim – Neue Perspektiven für Bad Hersfeld!
Das ehemalige Jugendwohnheim am Wehneberg in Bad Hersfeld wird derzeit von der Bad Hersfelder Kernstadtwehr für Trainingszwecke genutzt. Die Stiftung Hessisches Waisenhaus zu Kassel 1690 stellt die Immobilie zur Verfügung, solange sie auf einen Käufer oder Mieter wartet. Diese Regelung wurde ins Leben gerufen, nachdem das Gebäude seit Jahren leer steht. Geschäftsführer Stefan Simchen beschreibt die Situation als „Win-Win-Situation“ für beide Seiten: Die Feuerwehr erhält ein großes Objekt zur realitätsnahen Übung, während die Stiftung gleichzeitig die Immobilie verwaltet.
Das Jugendwohnheim, welches 1954 eröffnet wurde, gilt heute als sanierungsbedürftig. Im Laufe der Jahre diente es verschiedenen Zwecken, unter anderem der Unterbringung von Aussiedlern und Flüchtlingen. Von 2002 bis 2020 war der Landkreis Mieter der Immobilie, um Unterkunft für Flüchtlinge bereitzustellen. Seit Mitte 2024 mietete der Landkreis erneut das kleinere der beiden Gebäude zum Zwecke der Flüchtlingsunterbringung. Die Feuerwehr hat das Haus bereits aufgeräumt und von Unrat befreit, um für die zukünftigen Übungen gerüstet zu sein.
Feuerwehrübungen im ehemaligen Heim
Die Feuerwehr plant, sowohl kleinere als auch größere Übungseinsätze in dem geräumigen, mehrstöckigen Gebäude durchzuführen. Fokusthemen sind unter anderem die Menschenrettung und Einsatztaktik. Diese Trainings werden jedoch ohne Wasser und Feuer erfolgen, um das Gebäude nicht zu beschädigen. Für realistische Bedingungen wird „Disconebel“ eingesetzt. Der stellvertretende Wehrführer Dennis Ruppel äußert sich positiv über diese Möglichkeit und hebt hervor, dass die erste ganztägige Übung bereits für Mitte Mai 2025 angedacht ist. Gleichzeitig ist die Feuerwehr stets auf der Suche nach weiteren geeigneten Objekten für ihre Trainings.
Die Stiftung betont, dass das Gebäude bis zu einem angestrebten Verkauf für Besichtigungen zur Verfügung stehen muss und am Ende „besenrein“ übergeben wird. Laut Geschäftsführer Simchen ist er optimistisch, dass innerhalb des Jahres eine Lösung für die Nutzung des Objekts gefunden werden kann. Diese Aussage wird auch durch den aktuellen Zustand des Stadtmarktes unterstützt, in dem kreative Nutzungskonzepte für Leerstand immer wichtiger werden.
Kreative Nutzung leerstehender Gebäude
Das Problem des Leerstands ist besonders in sich verändernden Arbeitsmärkten ein wachsendes gesellschaftliches Anliegen. Wie auf nutzdeinenortdannbleibenwirdort.de deutlich wird, stellt die kreative Umnutzung dieser Immobilien eine nachhaltige Möglichkeit dar, um die lokale Lebensqualität zu verbessern und Ressourcen zu sparen. Beispiele aus anderen Städten zeigen, wie durch innovative Ansätze – wie Pop-up-Läden oder temporäre Kunstgalerien – leerstehende Räume wiederbelebt werden können.
Die Umnutzung von Gebäuden, wie sie im Fall des ehemaligen Jugendwohnheims erfolgt, bietet nicht nur eine sofortige Lösung für die vorübergehende Nutzung, sondern verbessert auch langfristig die Attraktivität des Stadtteils. Auch die Stiftung Hessisches Waisenhaus und die Feuerwehr haben hier die Chance, einen Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten und gleichzeitig eine sinnvolle Verwendung für das derzeit ungenutzte Gebäude zu finden. Führende Konzepte in städtischer Entwicklung beinhalten zunehmend diese Form der Zwischennutzung.
Die Stiftung ist weiterhin aktiv auf der Suche nach einem Käufer oder Mieter, um die Immobilie dauerhaft in neue Hände zu übergeben. Trotz der Herausforderungen durch den Flächennutzungsplan, der unter anderem den Bau von Hotels oder dauerhaften Wohnanlagen ausschließt, bleibt die Hoffnung auf eine Lösung bestehen, die sowohl der Feuerwehr als auch der Stiftung zugutekommt.
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