Kaffeepreise explodieren: Das Ende des Kaffeegenusses naht!
Die Preise für Kaffee in Deutschland haben in den letzten sechs Monaten einen dramatischen Anstieg erlebt. Dies betrifft insbesondere die Bad Hersfelder Kaffeemanufaktur Capulus, die als einzige Rösterei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg tätig ist. Laut [HNA] berichtet Mitinhaber Wilfried Brähler von einer Verdreifachung der Preise mancher Rohkaffeesorten im vergangenen Jahr. Der Preis für Rohkaffee lag 2018 bei 1,92 US-Dollar pro Kilo, und hat sich mittlerweile auf 4,25 Euro erhöht.
Die Ursachen für diesen Preisanstieg sind vielfältig: Ernteausfälle in großen Kaffee-Produzentenländern wie Brasilien und Vietnam, kombiniert mit einer steigenden weltweiten Nachfrage, führen zu anhaltendem Druck auf die Kaffeepreise. Holger Reichenauer, der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Waldhessen, weist darauf hin, dass auch die Auswirkungen des Klimawandels die Kaffeeverfügbarkeit verringern.
Steigende Rohkaffeepreise
Die Röstkaffeepreise bei Lieferanten sind um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Capulus verkauft seinen gerösteten Kaffee aus Brasilien für etwa 26 Euro pro Kilo, was im Vergleich zum Vorjahr einen Preisanstieg von 20 Prozent bedeutet. Gastronomiebetriebe versuchen, durch Programme wie „Kaffee und Kuchen“-Angebote den Absatz zu steigern, stehen jedoch vor der Herausforderung, die Preissteigerungen nicht vollständig an ihre Kunden weiterzugeben.
Im Café House Adell in Rotenburg berichtet Betreiberin Sophia Kaur von einem Preisanstieg beim Kaffeepreis von 18 Euro auf 26 Euro pro Kilo, während der Verkaufspreis für eine Tasse Kaffee weiterhin bei drei Euro bleibt. Trotz dieser Erhöhungen erwarten Branchenexperten wie Reichenauer keine baldige Entspannung der Preise.
Verbraucher und Marktentwicklung
In Deutschland ist der Kaffeekonsum hoch; Verbraucher trinken durchschnittlich vier Tassen Kaffee pro Tag. [SWR] berichtet, dass die Rohkaffeepreise 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent gestiegen sind. Für 2025 wird ein weiterer Preisanstieg von bis zu 30 Prozent für Großpackungen vorhergesagt. Dies könnte den Preis für ein Pfund gemahlenen Markenkaffee von derzeit durchschnittlich sieben Euro auf über neun Euro anheben.
Eine Umfrage zeigt, dass ein Viertel der Deutschen wegen der Preisentwicklung ihren Kaffeekonsum reduziert. Insbesondere in Zeiten, in denen Kapseln und Pads seit 2020 um etwa 25 Prozent teurer geworden sind, stellt der Anstieg ein bedeutendes Problem dar. Tchibo hat im vergangenen Jahr Aldi Süd wegen Preisdumping verklagt, die Klage wurde jedoch abgewiesen.
Nachhaltigkeit und Fairer Handel
Obwohl die Preise steigen, bleibt Kaffee das meistverkaufte Produkt im Bereich des Fairen Handels mit einem Marktanteil von knapp sechs Prozent. [Tagesschau] berichtet, dass der Gesamtumsatz mit fair gehandelten Produkten erstmals die Schwelle von zwei Milliarden Euro überschritten hat. Durchschnittlich geben die Deutschen knapp 26 Euro jährlich für fair gehandelte Produkte aus.
Bettina von Reden von Fairtrade Deutschland warnt vor den langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf den Kaffeeanbau. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2050 die aktuellen Kaffeeanbaugebiete um die Hälfte schrumpfen könnten. Konventioneller Kaffeeanbau belastet die Umwelt stark, was die Notwendigkeit für nachhaltige Praktiken unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kaffeepreise in Deutschland nicht nur durch wirtschaftliche und klimatische Faktoren beeinflusst werden, sondern auch durch die Verbrauchertrends hin zu fair gehandeltem und nachhaltig produziertem Kaffee. Angesichts der sich verändernden Bedingungen bleibt die Zukunft des Kaffeeanbaus und -konsums spannend und herausfordernd.
Details | |
---|---|
Quellen |