Kasseler Volksfeste: Unterstützung unter Druck – Wer kann helfen?
Am 10. Mai 2025 wird in Kassel intensiv über die Finanzierung von Volksfesten diskutiert. Dies geschieht inmitten erheblicher Bedenken von ehrenamtlichen Vereinsvertretern, die vor hohen Sicherheitsauflagen warnen. Diese Auflagen entstehen in Reaktion auf potenzielle Anschläge und Gewalttaten, die vor allem den Aufwand für ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen belasten.
Ulrich Freudenstein vom Förderverein Waldauer Entenkirmes hat die untragbare Situation hervorgehoben, die die ehrenamtlichen Vereine betrifft. Der SPD-Antrag, der im Stadtparlament auf 100.000 Euro jährlich zur Förderung von Volksfesten und Veranstaltungen abzielt, soll insbesondere Unterstützung für die beliebten Events wie Zissel, Quartierfeste und Karnevalsveranstaltungen bieten. Doch nicht alle politischen Fraktionen unterstützen diesen Antrag.
Politische Auseinandersetzungen
Stadtverordneter Wolfgang Decker äußerte Zweifel an der Kenntnis der Jamaika-Koalition über die wirklichen Bedürfnisse der Veranstalter. Die Fraktionen von Grüne, CDU und FDP stimmten gegen den SPD-Antrag. Holger Augustin, CDU-Fraktionschef, betont, dass die Volksfeste in Kassel weiterhin ununterbrochen stattfinden. Dies wird als Erfolg der städtischen Politik betrachtet.
Heiko Lehmkuhl, der Ordnungsdezernent, stellte klar, dass die finanziellen Mittel für die Unterstützung der Volksfeste als ausreichend erachtet werden. Dennoch äußerte Sönke van der Werf von der Kirmesgemeinschaft der TG Wehlheiden Bedenken über die Unsicherheit in der Finanzierung, insbesondere im Hinblick auf die Wehlheider Kirmes, die vom 15. bis 18. August stattfindet. Für den Auf- und Abbau der notwendigen Poller werden fünf Ehrenamtliche geschätzt 150 Stunden aufwenden müssen.
Sicherheitsmaßnahmen und deren Kritik
Die Organisatoren von Festivals wie Zissel, Tag der Erde und Waldauer Entenkirmes fordern mehr Unterstützung durch die Stadt. Hierbei kommen Bestrebungen von Linken und AfD ins Spiel, die die Streichung von Haushaltsmitteln für Sicherheitsmaßnahmen beantragen. So fordert die Linke etwa die Streichung von 478.000 Euro für Videoüberwachung und 413.000 Euro für Zufahrtsschutzsysteme. Augustin bezeichnet diesen Antrag als unverantwortlich.
Interessant ist das Zusammenspiel der politischen Fraktionen. Während der SPD-Antrag Unterstützung von Linken und AfD erhält, fordert die AfD die Streichung von 40.000 Euro für den Verein Umwelthaus. Der Großteil der Stadtverordneten lehnt diesen Antrag jedoch ab.
Unterstützung für Ehrenamtliche und Sicherheitskonzepte
Die CDU-Fraktion in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung hat die Unterstützung für ehrenamtlich organisierte Volksfeste begrüßt. Ordnungsdezernent Heiko Lehmkuhl informierte darüber, dass die Stadt Kassel kostenfreies Anfahrtsschutzmaterial bereitstellt. Zudem sind mehrere Fahrzeuge des Ordnungsamtes sowie der Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz, um Sicherheitsmaßnahmen zu planen, oft in Zusammenarbeit mit der Landespolizei und den Feuerwehrbehörden.
Für den Karnevalsumzug in Kassel, der trotz der Absage ähnlicher Umzüge in anderen Städten stattfinden kann, wurde ein umfassendes Sicherheitskonzept entwickelt. Dieses wurde zwischen den Veranstaltern, der Gemeinschaft Kasseler Karnevalsgesellschaften, und den Sicherheitsbehörden abgestimmt. Die Stadt stellt zudem zertifiziertes Absperrmaterial, wie Oktablöcke und Safety Claws, zur Verfügung.
Die aktuellen Entwicklungen in Kassel zeigen, dass die Debatte um die Finanzierung und Sicherheitskonzepte für Volksfeste weiterhin ein sensibles und umstrittenes Thema bleibt, das verschiedene Interessen und Standpunkte innerhalb der städtischen Politik in den Fokus rückt.
Mehr Details zu den aktuellen Diskussionen finden sich unter HNA, CDU-Fraktion Kassel und weiterführenden Informationen.
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