Wirtschaftsdialog im Lahn-Dill-Kreis: Wege aus der Krise finden!

Im Lahn-Dill-Kreis findet ein Wirtschaftsdialog statt, der am 5. Mai 2025 von der Wirtschaftsförderung des Kreises organisiert wird. Ziel des Treffens ist es, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Handlungsmöglichkeiten zu finden. Themen wie Bürokratie, Fachkräftemangel und Digitalisierung in der Industrie stehen im Mittelpunkt des Dialogs. Landrat Carsten Braun betont die immense Bedeutung, die dieser Austausch für ein umfassendes Stimmungsbild der Region hat. Die aktuelle wirtschaftliche Lage im Lahn-Dill-Kreis ist jedoch herausfordernd: Die Arbeitslosenquote erreicht den höchsten Stand seit sieben Jahren.

Trotz steigender Bewerberzahlen sinkt die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsplätze, was die berufliche Integration junger Menschen erschwert. Marija Schultheis von der Agentur für Arbeit berichtet von einer Vielzahl unbesetzter Stellen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, werden verschiedene Maßnahmen zur Berufsorientierung gefördert, darunter Praktikumstage, Azubi-Guides und das Projekt SchulePlus.

Herausforderungen am Arbeitsmarkt

Die Fachkräftesituation stellt eine der zentralen Herausforderungen dar. Laut dem DIHK bleibt der Fachkräftemangel hoch, da viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, geeignete Mitarbeiter zu finden. Besonders betroffene Branchen sind Maschinenbau, Elektrotechnik und Datenverarbeitung, in denen Personalengpässe das zukünftige Wachstum gefährden. Der Industriedialog unterstreicht, dass über 90 Prozent der Unternehmen Erleichterungen zur Fachkräftesicherung fordern, wobei der Bürokratieabbau und die Förderung beruflicher Bildung zu den am häufigsten genannten Maßnahmen zählen.

Alexander Cunz von der IHK Lahn-Dill schildert die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die Handelskonflikte, hohe Energiekosten und nachlassende Inlandsnachfrage anführen. Die Stimmung im Wirtschaftsklima zeigt trotz dieser Herausforderungen eine leichte Verbesserung, was möglicherweise auf den Willen zur Veränderung hinweist, den Guido Elbrecht von der VR-Bank Lahn-Dill hervorhebt.

Konjunkturelle Ausblicke

Die allgemeine Konjunktur wird von Experten als zurückhaltend, jedoch hoffnungsvoll beschrieben. Prof. Dr. Harald Danne fasst zusammen, dass ein gewisses Optimismus herrscht, trotz der bestehenden Probleme. Yvonne Henrich von der Volksbank Mittelhessen berichtet von 150 Anfragen zur Selbstständigkeit im ersten Quartal 2025, was ein weiteres Zeichen für die unternehmerische Initiative in der Region darstellt.

Das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bestätigt die Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt und analysiert zukünftige Entwicklungen von 2024 bis 2028. Es zeigt auf, dass die Erwerbspersonenanzahl kleiner wird und demografische Veränderungen die Aufteilung von Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt beeinflussen.

Mit einem Fokus auf Strukturwandel, Digitalisierung und Klimaschutz herausforderten diese distinkten Bereiche wichtige Sektoren wie Energie und Gebäudetechnik, die eine Anpassung an neue Gegebenheiten erfordern, um handlungsfähig zu bleiben. Die Verfügbarkeit geeigneter Fachkräfte wird zunehmend von der Notwendigkeit abhängen, engere Verbindungen zwischen Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft zu schaffen.

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