Bruchköbel investiert in mehr Ganztagsbetreuung für Schüler!
Im Main-Kinzig-Kreis wurden entscheidende Schritte unternommen, um die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder erheblich zu verbessern. Insbesondere an der Haingartenschule in Bruchköbel wird ab dem kommenden Schuljahr die Zahl der verfügbaren Betreuungsplätze erhöht. Diese Maßnahme wurde notwendig, da sich eine Warteliste von fast 50 Namen gebildet hat, die nun deutlich reduziert werden soll. Schuldezernent Jannik Marquart und Bürgermeisterin Sylvia Braun haben in Gesprächen kurzfristige Lösungen gefunden, die insbesondere berufstätigen Familien zugutekommen.
Die angrenzende Kita Südwind wird in diesem Prozess genutzt, um Räume für Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung bereitzustellen. Der Main-Kinzig-Kreis plant zudem den Ausbau der Mensa an der Haingartenschule, was mit einem Budget von 1,5 Millionen Euro in diesem Jahr unterstützt wird. Dieses Bauprojekt steht kurz vor der Konkretisierung und wird den Betreuungsbedarf weiter decken.
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung
Ein wesentlicher Hintergrund dieser Bemühungen ist der kommende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, der 2026 in Kraft treten wird. Die Einigung im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat markiert einen wichtigen Fortschritt. Ab dem Schuljahr 2026/27 haben alle Grundschulkinder in Deutschland Anspruch auf Ganztagsbetreuung, was auch die Erhöhung des Bedarfs an entsprechenden Plätzen bedeutet. Gemäß einem Kompromissvorschlag des Bundesrates wird der Rechtsanspruch schrittweise eingeführt und gilt für acht Stunden an allen fünf Werktagen, einschließlich der Ferienzeiten.
Der Rechtsanspruch sieht vor, dass jedes Kind, das ab 2026 eingeschult wird, in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz hat. Fehlende Betreuungsangebote, die nach der Kita-Zeit entstehen, sollen damit geschlossen werden. Diese gesetzlichen Regelungen sind im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) verankert. „Der Ganztagsanspruch ist eine wichtige Weichenstellung für Bildungsgerechtigkeit und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, so Bundesjustizministerin Christine Lambrecht.
Finanzielle Unterstützung durch den Bund
Um den benötigten Erweiterungs- und Betriebskosten gerecht zu werden, plant der Bund, bis zu 3,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Ganztagsbetreuung bereitzustellen. Dies umfasst auch bereits 750 Millionen Euro, die seit Ende 2020 zur Verfügung stehen. Ab 2026 wird eine stufenweise Unterstützung für Betriebskosten bereitgestellt, die bis zu 1,3 Milliarden Euro pro Jahr ab 2030 anwachsen soll. Die Bundesländer haben hinsichtlich der Finanzierung gefordert, dass der Bund sich stärker an den Investitionskosten beteiligt.
Die anstehenden Investitionen sollen nicht nur die Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung verbessern, sondern auch dazu beitragen, die Wirtschaft anzukurbeln und die Herausforderungen, die durch die Corona-Krise entstanden sind, zu bewältigen. Studien zeigen, dass hochwertige Betreuungsangebote die Arbeitsaufnahme von Müttern um zwei bis sechs Prozentpunkte erhöhen können, was die Relevanz dieser Maßnahmen unterstreicht.
Im Main-Kinzig-Kreis wird somit durch die Zusammenarbeit der Stadt Bruchköbel und des Kreises nicht nur eine kurzfristige Lösung gefunden, sondern auch die Grundlage gelegt, um dem steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen gerecht zu werden, der durch den neuen Rechtsanspruch im kommenden Jahr noch zunehmen wird. Sichtlich sind alle Verantwortlichen bestrebt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und gleichzeitig einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit zu leisten.
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