Zeitreise durch den Limes: Entdecke die Römer per Augmented Reality!

Im Rheingau-Taunus-Kreis wird ab sofort ein bemerkenswertes Pilotprojekt der Augmented Reality angeboten, das Geschichtsinteressierte auf eine virtuelle Zeitreise in die Römerzeit mitnimmt. Die Initiative wurde Ende Dezember vorgestellt und bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, digitale Erlebnisse entlang des Rundwegs „Limesspur Castellum Zugmantel“ zu genießen. Dieser führt durch eine der bedeutendsten historischen Stätten des römischen Limes, der im Juli 2005 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde (hessenschau.de, rheingau-taunus.de).

Die Tour startet in Taunusstein-Orlen beim Limeskastell Zugmantel und erstreckt sich über eine Länge von fünf Kilometern. Die gesamte Wanderung dauert etwa zwei Stunden und ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Fünf Stationen entlang des Weges werden von den römischen Kindern Caius und Celia geleitet, die den Besuchern interaktive Informationen bieten. Um die virtuellen Bauwerke zu entdecken, verwenden die Teilnehmer die neu entwickelte „ABNTR-App“. Virtuell sind unter anderem das Kastell, ein römisches Bad, ein Amphitheater und die Grenzstation Limes sichtbar (hessenschau.de).

Der historische Limes

Der Obergermanisch-Rätische Limes, der sich über eine Gesamtlänge von etwa 35 km im Rheingau-Taunus-Kreis zieht, diente ursprünglich als Grenzbefestigung des Römischen Reiches zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. Das Hauptziel des Limes war der Schutz der römischen Zivilisation vor den als unterentwickelt angesehenen Gebieten der Germanen. In seiner endgültigen Ausbauphase bestand er aus Palisaden, Graben und Erdwall, ergänzt durch Wachttürme und Kastelle, um das Eindringen feindlicher Reiterhorden zu erschweren (rheingau-taunus.de).

Besonders markant ist das Kastell Zugmantel, wo einst eine römische Kohorte stationiert war. Von den Überresten dieser bedeutenden historischen Stätte sind lediglich spärliche Reste erhalten geblieben. Dennoch sind bedeutende Funde aus Ausgrabungen um 1900 im Landesmuseum Wiesbaden und im Saalburgmuseum zu finden. Letzteres wurde um 1900 von Kaiser Wilhelm II. wiederaufgebaut und gilt als das weltweit einzige rekonstruierte Kastell, das Freunden der römischen Geschichte anschauliche Einblicke in das Leben und die Kultur der Römer bietet (rheingau-taunus.de).

Die Rolle der Technologie in der Geschichtsvermittlung

Das Projekt im Rheingau-Taunus-Kreis nutzt moderne Technologie, um Geschichte lebendig zu machen und den Lernprozess zu bereichern. Der Einsatz von Augmented Reality und Apps wie der „Römerspuren“-App in anderen Regionen zeigt, wie digitale Medien effektiv zur Wissensvermittlung über kulturelles Erbe beitragen können. Insbesondere in Bayern wird an solchen Projekten gearbeitet, um den historischen Kontext des Limes und anderen Bodendenkmälern zu bewahren und zu verbreiten (bne.unesco.de).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die innovative Kombination aus Augmented Reality, historischen Stätten und Geschichten von römischen Kindern im Rheingau-Taunus-Kreis nicht nur eine spannende Reise durch die Vergangenheit bietet, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Attraktivität des Limes als touristische Destination leistet und das verantwortungsvolle Lernen über die eigene Kultur fördert.

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