Streuobstwiesen retten: Ein Rundgang durch die grüne Vielfalt der Wetterau!

Am 7. Mai 2025 fand ein informativer Rundgang bei Enzheim über die örtlichen Streuobstwiesen statt, der vom Landschaftspflegeverband Naturschutzfonds Wetterau in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Wetterau organisiert wurde. Die Referentinnen Selina Hochstein und Birte Pech führten die Teilnehmer durch die artenreichen Lebensräume und thematisierten dabei die Bedeutung und die Gefährdung dieser besonderen Flächen. Die Veranstaltung verdeutlichte, dass die Streuobstwiesen nicht nur einen hohen ökologischen Wert haben, sondern auch eine kulturelle Prägung seit Jahrhunderten in der Region darstellen.

Der Wetteraukreis ist einer der streuobstreichsten Landkreise in Hessen, mit schätzungsweise 230.000 Obstbäumen, die auf etwa 3.000 Hektar verteilt sind. Die Verteilung der Obstsorten zeigt, dass Äpfel (56%) und Kirschen (22%) die häufigsten Sorten sind, während Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen, Quitten und Birnen zusammen lediglich 15% ausmachen. Diese Streuobstwiesen stellen nicht nur wertvolle Lebensräume für zahlreiche Insekten, Amphibien, Kleinsäuger und Vögel dar, sie bieten auch vielfältige Erholungsmöglichkeiten für die Bevölkerung.

Die Herausforderungen für Streuobstwiesen

Die Gefährdung der Streuobstwiesen ist ein ernstes Problem, das sowohl durch die Nutzungsaufgabe als auch durch fehlende Nachpflanzungen und Pflegerückstände verursacht wird. Die Hessische Streuobstwiesenstrategie, die im Sommer 2022 veröffentlicht wurde, hat zum Ziel, die Bestände in ganz Hessen zu erhalten. Dazu gehören neue Förder-, Fortbildungs- und Beratungsangebote sowie eine verstärkte Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den sogenannten „Streuobst-Hotspots“. In der Wetterau wurden vier Gebiete identifiziert, die besondere Lebensräume für heimische Pflanzen- und Tierarten bieten. Diese Hotspots umfassen den Ockstädter Kirschenberg, die Streuobstwiesen nordwestlich von Rodheim, die Streuobstbestände von Rosbach und das Naturschutzgebiet „Magertriften von Ober-Mörlen und Ostheim“. Diese Flächen sind nicht nur artenreich, sondern auch bedeutsam für den Biotopverbund.

Fördermaßnahmen und lokale Initiativen

Der Naturschutzfonds Wetterau e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit lokalen Akteuren an der Erhaltung dieser wertvollen Hotspots zu arbeiten. Unter der Förderung des Landes Hessen und innerhalb der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden wird dieses Projekt unterstützt. Als Teil dieser Initiative können Bürgerinnen und Bürger auf die bereitgestellte Broschüre „Streuobstwiesen im Wetteraukreis“ zugreifen, die umfassende Informationen zur Pflege und Bewirtschaftung von Streuobstwiesen bietet.

Die herausragende ökologische Vielfalt der Streuobstwiesen in der Wetterau muss bewahrt werden, um die wertvollen Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt langfristig zu sichern. Daher sind sowohl das Engagement von Fachleuten als auch das Interesse der Öffentlichkeit von entscheidender Bedeutung.

Details
Quellen