Neuer Bürgersaal in Wiesbaden: Ein Bauprojekt mit historischem Flair!

Am Standort „Straße der Republik“ im Stadtteil Biebrich, Wiesbaden, wird ein bedeutendes Bauvorhaben Realität. Auf einem Grundstück von 3600 Quadratmetern soll ein neuer Bürgersaal sowie der „Standort Süd“ für das Amt für Soziale Arbeit und das Sozialleistungs- und Jobcenter entstehen. Das Projekt, das die derzeit auf drei Standorte verteilte Verwaltung bündeln soll, ist ein Schritt in die Zukunft und wird mit Baukosten von über 26 Millionen Euro veranschlagt. Damit bezieht die Stadt Wiesbaden nicht nur moderne Arbeitsplätze, sondern setzt auch ein Zeichen für die soziale Infrastruktur der Region.

Die alte Turnhalle der Freiherr-vom-Stein-Schule, die 2018 einem Neubau weichen musste, gab den Platz für dieses ehrgeizige Vorhaben frei. Ein Streit um den Denkmalschutz des rund 30 Meter hohen Schlauchturms aus dem Jahr 1930 trieb die Planungen zunächst in die Länge. Letztendlich entschied der Gestaltungs- und Denkmalbeirat, den Turm zu erhalten und als Treppenhaus in das neue Gebäude zu integrieren. Dieser Kompromiss zeigt, wie wichtig der Erhalt der historischen Substanz auch in modernen Bauvorhaben ist.

Nachhaltigkeit im Bau

Die gegenwärtigen Planungen sehen ein vier- und fünfgeschossiges Gebäude vor, dessen Heizung über Wärmepumpen im Dachgeschoss realisiert wird. Diese Technologie nutzt natürliche Wärme aus der Umgebung und stellt damit eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen dar, wie baufoerderung.de erläutert. Neben diesen technischen Aspekten werden auch Photovoltaikmodule installiert, ein Regenrückhaltespeicher eingerichtet und das Dach sowohl extensiv als auch intensiv begrünt.

Die neuen Räumlichkeiten werden mehr als 5000 Quadratmeter Bürofläche bieten und Platz für über 150 Mitarbeiter schaffen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Parkplatzsituation, da der Ortsvorsteher Schwierigkeiten prognostiziert. Die Stadt ist gefordert, Lösungen zu finden. Zudem gibt es offene Fragen zum alten Bürgersaal in der Galatea-Anlage, dessen Zukunft noch ungewiss ist.

Technische Herausforderungen und Lösungen

Die Installation der Wärmepumpen erfolgt unter Berücksichtigung strenger Denkmalschutzanforderungen. Dies erfordert eine sorgfältige Planung und Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden, um sicherzustellen, dass die historische Substanz des Gebäudes erhalten bleibt. Technische Anforderungen, wie die Wärmedämmung und die Auflagen zu baulichen Veränderungen, spielen eine zentrale Rolle. Eine Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen und gegebenenfalls auch Hybrid-Heizsystemen kann zudem zur Effizienzsteigerung beitragen.

Der Bauzeitplan sieht vor, dass der Rohbau bis zum Sommer 2026 fertiggestellt wird, während der Bezug ein Jahr später stattfindet. Anwohner müssen in der Zwischenzeit mit Baustellenlärm rechnen, was eine erhebliche Herausforderung darstellt. Dennoch ist der neue Bürgersaal mit seinen fast 1600 Quadratmetern und Platz für bis zu 500 Besucher ein Ort, der auch eine zentrale Rolle im kommunalen Leben einnehmen wird. Dies geschieht insbesondere im Kontext des anstehenden Jubiläums: Biebrich feiert 2026 „100 Jahre Eingemeindung nach Wiesbaden“.

Details
Quellen