IG Metall warnt vor massiven Kündigungen bei Grohe in Hemer

Die Vorzeichen für die Mitarbeiter der Grohe Logistik Service GmbH (GLSG) in Hemer stehen auf Sturm. Wie lokaldirekt.de berichtet, haben die Mitglieder der IG Metall am 26. April einstimmig für die Aufnahme von Sozialtarifverhandlungen gestimmt. Diese Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund der angekündigten Schließungspläne des Standorts, die Anfang April durch den Arbeitgeber bekannt gegeben wurden.

In der kommenden Zeit sind Warnstreiks möglich, da die IG Metall, im Gegensatz zum Betriebsrat, die Legitimation hat, zu solchen Maßnahmen aufzurufen. Die Tarifkommission wurde bereits gewählt, um die Forderungen für die Sozialplanverhandlungen zu formulieren. Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Märkischer Kreis, Fabian Ferber, bezeichnet die Situation als „beispiellosen Vertrauensbruch“ und kündigt an, sich auf weitere Schritte vorzubereiten.

Schließungspläne und deren Auswirkungen

Die Grohe Logistik Service GmbH, eine Tochtergesellschaft der Grohe Holding, plant die Schließung des Standorts im Märkischen Kreis zum 31. März 2027. Diese Entscheidung betrifft über 200 Mitarbeiter, die sich von unsicheren Zukunftsperspektiven bedroht sehen. Wie come-on.de berichtet, zeigt sich die IG Metall verärgert und überrascht von dieser Ankündigung, zumal bei einer Betriebsversammlung am 10. März keine Schließung erwähnt wurde.

Stattdessen waren Überlegungen angestellt worden, einen Logistik-Standort in Autobahnnähe oder einen reduzierten Betrieb in Hemer aufrechtzuerhalten. Der Betriebsrat hat bereits eine Anwaltskanzlei beauftragt, um mögliche Rechtsverstöße zu überprüfen, und kritisiert die Missachtung des Betriebsverfassungsgesetzes durch die Unternehmensführung.

Besonders brisant ist, dass die Beschäftigten seit 2018 auf 20% ihrer Entgelt-Bestandteile verzichtet haben, um eine Beschäftigungsgarantie bis 2028 zu erhalten. Das Vertrauen, welches in diese Zusicherung gesetzt wurde, scheint nun infolge der Schließungspläne gebrochen.

Arbeitsplatzsicherung und Widerstand der Gewerkschaft

Die IG Metall sowie der Betriebsrat befürchten, dass die Schließung des GLSG-Standorts in Hemer eine Blaupause für zukünftige Einschnitte in anderen Unternehmensbereichen darstellen könnte. Rückforderungen von Mitarbeiterbeiträgen zur Arbeitsplatzsicherung werden bereits geprüft, um finanzielle Sicherheit für die Bediensteten zu gewährleisten. Zudem ist Widerstand gegen die Schließungspläne angekündigt.

Weitere Unternehmen in der Region berichten ebenfalls über Stellenabbau, was die Lage der Beschäftigten im Märkischen Kreis weiter verschärft. Die Unsicherheiten, die sich aus diesen Kündigungs- und Schließungsplänen ergeben, verdeutlichen die angespannten Verhältnisse im Arbeitsmarkt.

Im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist dies nicht der einzige Konflikt. Das Jahr 2024 war geprägt von intensiven Tarifverhandlungen, die in verschiedenen Branchen zu hohen Lohnforderungen führten. Die Gewerkschaften versuchten, Reallohnverluste durch hohe Inflation auszugleichen. Diese Aspekte zeigen, dass die Situation der Grohe Logistik Service GmbH Teil eines größeren Rahmenbedingungen ist, die sich auf den gesamten Arbeitsmarkt auswirken könnten.

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