Kasseler Schwimmbad setzt auf KI: 21 Kameras für mehr Sicherheit!
Im Kasseler Auebad wird eine neue Technologie eingeführt, um die Sicherheit der Badegäste zu erhöhen. Heute wurden 21 Kameras installiert, die in der Lage sind, Notsituationen im Schwimmbecken zu erkennen. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund eines gestiegenen Anteils an Menschen, die nicht oder nur unzureichend schwimmen können. In den letzten Jahren hat es im Auebad keine Ertrinkungsfälle gegeben, wofür das geschulte Personal verantwortlich gemacht wird. Dennoch ist es besorgniserregend, dass etwa einmal im Monat ein Mitarbeiter ins Becken springen muss, um einen Badegast zu retten. Ablenkungen durch Smartphones, insbesondere bei Eltern, steigern die Gefährdung von Kindern durch unzureichende Aufsicht.
Die Installation der Kameras erfolgt über dem 50-Meter-Sportbecken, dem Lehrschwimmbecken und dem Freizeitbecken, während Überwachungen im Planschbecken aufgrund der Wassertiefe nicht möglich sind. Das geplante KI-System soll das Aufsichtspersonal unterstützen, nicht ersetzen. Diese intelligenten Kameras wurden bereits erfolgreich in Schwimmbädern in Wiesbaden, Lippstadt und München eingesetzt und zeichnen sich durch eine Erkennungsrate von über 95 Prozent aus, wenn es um die Identifikation ertrinkender Personen geht.
Funktionsweise der KI-Systeme
Eine entscheidende Komponente des Systems ist die Fähigkeit der Kameras, zwischen Erwachsenen, Kindern und Objekten im Wasser zu unterscheiden. Sie sind zudem in der Lage, Bewegungsmuster zu analysieren. Im Ernstfall informiert das System das Aufsichtspersonal durch Alarmsignale, die über Smartwatches empfangen werden. Insgesamt sollen zehn Smartwatches zur Verfügung stehen, um das Personal zu entlasten und schnell auf Gefahrensituationen reagieren zu können.
Der Probelauf für das KI-System wird sechs Wochen dauern, um das System zu trainieren. Es wird darauf geachtet, dass alle gesammelten Daten im Schwimmbad bleiben und nicht extern gespeichert werden. Dies geschieht, um den Datenschutz zu gewährleisten. Bisher gibt es in Deutschland ähnliche Systeme, wie im Panorama-Bad in Freudenstadt, wo ebenfalls KI und Kameratechnologie zur Sicherheit der Schwimmer erfolgreich eingesetzt werden.
Internationale Entwicklung und Zukunftsperspektiven
Die Entwicklungen in der deutschen Schwimmbadsicherheit folgen einem internationalen Trend, bei dem KI-gestützte Videoüberwachungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Technik ermöglicht eine frühzeitige Erkennung potenzieller Gefahrensituationen, wie bewegungslose oder absinkende Personen. Durch diese innovative Technologie können lebenswichtige Sekunden gewonnen werden, die in Notfällen entscheidend sein können.
Die Einführung solcher Systeme könnte mittelfristig auch in weiteren Kasseler Bädern erfolgen, sobald der Probelauf im Auebad erfolgreich abgeschlossen ist. Ein schnelleres Eingreifen von Rettern könnte dazu beitragen, die Anzahl der Ertrinkungsunfälle entscheidend zu reduzieren, die in den letzten Jahren nicht nur in Kassel, sondern auch bundesweit ein besorgniserregendes Thema darstellen.
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