Grüne Steckdose in Hamm: Energiewende startet mit neuem Konverter!
Der Netzbetreiber Amprion hat ambitionierte Pläne für den Bau eines Konverters am Kraftwerk „Westfalen“ in Hamm-Uentrop vorgestellt. Mit dem Ziel, Windstrom von der Nordseeküste ab 2030 für das heimische Netz nutzbar zu machen, wird dieses Projekt als zentraler Baustein der deutschen Energiewende angesehen. Der Konverter wird das Ende eines Strom-Korridors von Wilhelmshaven nach Hamm bilden. Diese Verbindung soll den Windkraftstrom über Erdkabel nach Westfalen transportieren und am Trassenende in Wechselstrom umwandeln, der dann über ein Umspannwerk in Lippborg ins heimische Netz fließt.Wa.de berichtet, dass die geplante Baufläche von 12 Hektar zwischen dem Kraftwerk und der Siegenbeckstraße kürzlich von RWE übernommen wurde. Das Genehmigungsverfahren soll voraussichtlich Anfang 2026 beginnen.
Projektleiter Arndt Felmann hebt den konstruktiven Austausch aller Beteiligten hervor. Oberbürgermeister Marc Herter bezeichnet den geplanten Konverter als „große grüne Steckdose“ am Ende der Grünstromleitung. RWE plant zudem einen massiven Um- und Ausbau des Kraftwerksstandorts Westfalen, um den wachsenden Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden.
Investitionen und Technologie
Zu den technischen Details des Projekts gehört die Nutzung der HVDC Light®-Technologie, die Teil der Strategie zur Erreichung der deutschen Klimaziele ist. Diese Technologie ermöglicht es, Strom effizient über große Entfernungen zu transportieren und wird entscheidend zur Reduzierung der konventionellen Energieerzeugung in den industriellen Ballungsräumen im Westen Deutschlands beitragen. Die Leistungsaufnahme des Korridors B soll insgesamt 2 Gigawatt (GW) betragen, wobei ein zusätzliches Potenzial von 4 GW durch weitere leere Leitungen ermöglicht wird. Die geplanten Konverterstationen werden an wichtigen Netzverbindungspunkten in Heide, Wilhelmshaven, Polsum und Hamm errichtet.Amprion berichtet, dass Hitachi Energy Verträge über mehr als 2 Milliarden Euro unterzeichnet hat, um die ersten vier Konverterstationen zu realisieren. Diese Investition ist ein Teil des Korridor B-Projekts, welches die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen optimiert.
Zusätzlich zu den ökologischen Vorteilen soll das Projekt mehrere Hundert Arbeitsplätze in Deutschland und Schweden schaffen, sowohl für die Projektumsetzung als auch für die Herstellung.
Der Weg zur Energiewende
Die Energiewende ist ein zentrales Thema für Deutschland. Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2024 bei 22,4% lag, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass bis 2030 ein Ziel von 41% angestrebt wird. Die Windenergie allein trug im Jahr 2023 mit 138,9 Milliarden kWh signifikant zur Stromerzeugung bei.
Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends: So stieg der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch von 46,3% im Jahr 2022 auf 52,5% im Jahr 2023. Diese Fortschritte sind eng mit der Realisierung zukunftsweisender Projekte wie dem Korridor B verbunden.
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