Neues Projekt CariDROBS: Drogenberatung für Jugendliche in Neubrandenburg!
In Neubrandenburg und Rostock wurde mit CariDROBS eine neue Drogenberatung ins Leben gerufen, die sich gezielt an Jugendliche richtet. Das Projekt wird durch die Deutsche Rentenversicherung Nord finanziert und zielt darauf ab, den Zugang zur Suchthilfe für junge Menschen zu erleichtern. Die Initiative trägt den Titel „#Jugend.Sucht.Auswege“ und basiert auf einer umfassenden Online-Befragung unter jungen Konsumenten, Angehörigen und Fachleuten, die die Herausforderungen und Bedürfnisse dieser Gruppe untersucht hat. Laut [nordkurier] stehen klare Empfehlungen aus der Befragung im Mittelpunkt: Es benötigt mehr Unterstützung sowie niederschwellige Zugänge zur Beratung.
Die Erschaffung eines vertrauensvollen Umfelds ist besonders wichtig, da viele Jugendliche die Problematik ihres Drogenkonsums oft nicht ernst nehmen. CariDROBS verfolgt einen anderen Ansatz als herkömmliche Drogenberatungen, indem sie unverbindliche und niedrigschwellige Zugänge zur Beratung bieten. Beratung ist für Angehörige ebenfalls verfügbar, die sich Sorgen um die Jugendlichen machen.
Vertrauensvolle Beziehungen und Prävention
Felix Sugint, ein Sozialarbeiter, unterstreicht die Bedeutung des Vertrauens in der Arbeit mit Jugendlichen. Er betont, dass viele der Betroffenen noch keine Sucht entwickelt haben und es daher wichtiger sei, eine stabile Beziehung aufzubauen als schnelle Lösungen anzubieten. Oft finden die Gespräche außerhalb des Büros statt, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen, in der Jugendliche offen über ihre Probleme sprechen können. Dabei ist Sugint an die Schweigepflicht gebunden und sorgt dafür, dass alle Anfragen anonym und vertraulich behandelt werden. Die Beratung zielt darauf ab, Jugendliche über Risiken des Drogenkonsums aufzuklären und sie zu ermutigen, über ihr Konsumverhalten nachzudenken.
Die Gesellschaft sieht Alkohol oft als akzeptabel an, was für viele Jugendliche die Wahrnehmung von Drogenkonsum beeinflusst. Laut [ndr] wird daher oft eine kritische Auseinandersetzung vermisst. Um die Wirkung der Initiative zu verstärken, arbeitet CariDROBS daran, Netzwerke in verschiedenen Stadtteilen aufzubauen. Dies soll dabei helfen, Jugendlichen den Zugang zur Unterstützung noch einfacher zu gestalten.
Zukunft der Drogenberatung
Trotz der bisherigen geringen Resonanz auf CariDROBS gibt es positive Signale aus der Community. Schulsozialarbeiter und andere Multiplikatoren zeigen Interesse. Gesundheitsministerin Stefanie Drese äußert Besorgnis über die unkritische Haltung der Gesellschaft zum Alkoholkonsum, besonders im Hinblick auf die steigenden Zahlen ärztlicher Behandlungen aufgrund von Drogenmissbrauch. Insbesondere die Zahl der Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs ist laut der Barmer-Krankenkasse um über 30 Prozent gestiegen.
Die Finanzierung für CariDROBS läuft jedoch Ende des Jahres aus. Um das Projekt langfristig aufrechterhalten zu können, müssen neue Geldgeber gewonnen werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, niedrigschwellige und zugängliche Drogenberatung für Jugendliche zu schaffen, um frühzeitige Risiken und Probleme zu identifizieren und zu behandeln, bevor gravierendere Folgen eintreten.
Somit bleibt zu hoffen, dass die Initiative CariDROBS sich weiter entwickeln kann, um wichtige Hilfe und Unterstützung für die Jugendlichen in Neubrandenburg und Rostock zu bieten. Aktuell ist die Drogenberatung jeweils dienstags von 15 bis 17 Uhr erreichbar, sowohl telefonisch als auch per E-Mail.
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