Neustadt begeistert: Händels „Alcina“ in fesselnder Inszenierung!

Am 30. April 2025 präsentierte die Mannheimer Musikhochschule im Saalbau in Neustadt eine aufregende Inszenierung von Georg Friedrich Händels Oper „Alcina“. Die Aufführung überzeugte durch eine neu interpretierte Handlung, die in ein englisches Internat des frühen 20. Jahrhunderts verlegt wurde. Diese kreative Entscheidung verknüpft klassische Oper mit modernen Bezügen, einschließlich Referenzen zu Harry Potter, und verleiht der jahrhundertealten Geschichte eine frische Perspektive. Die Inszenierung wurde als stimmig und eindrucksvoll wahrgenommen.

Das saarländische Staatsorchester, unter der Leitung von Sébastien Rouland, lieferte eine fesselnde Darbietung barocker Musik, die das Publikum in die Welt von Alcina und ihren magischen Machenschaften entführte. Die opulente Inszenierung von Regisseur Alessandro Talevi wurde mit einem Bühnenbild von Madelein Boyd ergänzt, das an ein Raumschiff aus „Star Trek: The Next Generation“ erinnerte. Diese sterile Labor-Atmosphäre und die Darstellung einer von Menschen geschaffenen Biosphäre offenbarten Aspekte einer sektenartigen Gesellschaft, in der Alcina als charismatische, aber manipulative Führerin auftritt. Ihre Liebhaber verwandelt sie grausam in Steine, Pflanzen oder Tiere.

Die Themen der Inszenierung

Die Handlung, die um Bradamante und ihren verzweifelten Versuch, ihren Geliebten Ruggiero aus Alcinas Fängen zu befreien, kreist, thematisiert auf subtile Weise auch aktuelle Probleme wie Kapitalismuskritik und den Klimawandel. Dies wurde von Kritikern als sowohl eine Stärke als auch eine Schwäche der Inszenierung hervorgehoben. Während einige Elemente als innovativ angesehen wurden, gab es auch Stimmen, die die Umsetzung dieser komplexen Themen als mangelhaft erachteten und dadurch dem Zuschauergenuss abträglich waren.

Die Darsteller konnten größtenteils überzeugen, auch wenn einige Protagonisten mit den anspruchsvollen Kollekturen in Händels Arien zu kämpfen hatten. Besondere Anerkennung fanden Artavazds Sargsyan in der Rolle des Oronte und Liudmilla Lokaichuk als Morgana, die herausragende Leistungen zeigten. Die Oper lebt insbesondere von den eindrucksvollen Gesangsnummern, die Händels musikalisches Genie widerspiegeln.

Die Inszenierung löste eine Vielzahl von Emotionen aus und war Gegenstand einer eingehenden Diskussion in der Sendung „Region am Sonntag“ auf SR 3 Saarlandwelle. Hier wurden die an die Handlung geknüpften Themen und deren Relevanz für die heutige Zeit intensiv beleuchtet. Rheinpfalz berichtet über die Aufführung, während SR.de weitergehende Informationen zu den Darstellern liefert.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Aufführung von „Alcina“ an der Mannheimer Musikhochschule ein spannendes Erlebnis war, das sowohl die klassischen Wurzeln der Oper als auch moderne Relevanz auf beeindruckende Weise miteinander verknüpfte. Weitere Inszenierungen von Händel sind ebenfalls in der Oper Frankfurt zu erleben.

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