Mozarts Requiem: Ein Meisterwerk voller Geheimnisse und Tragik!

Am 30. April 2025 fand im Rahmen eines Karfreitagskonzerts in der Oper Bonn eine bemerkenswerte Aufführung von Mozarts Requiem in d-Moll statt, die vom Beethoven Orchester Bonn und dem Philharmonischen Chor Bonn dargeboten wurde. Generalmusikdirektor Dirk Kaftan verfolgte mit dem Konzert eine besondere Dramaturgie, um den gewohnten Ablauf traditioneller Aufführungen zu durchbrechen. Die Aufführung wurde durch eine Konzertinstallation von Anselm Dalferth und Nicolas Morrish ergänzt, die zwischen dem Lacrimosa und Offertorium ein Werk für Gong von James Carl Tenney präsentierten. Diese Installation erhielt gemischte Kritiken und wurde als wenig bedeutungsvoll und zeitgeistig beschrieben.

Wie ga.de berichtet, wurde Tenneys Werk „Having never written a note for percussion“ als kalkulierter Störfaktor wahrgenommen, der den Zuhörern eine interessante, wenn auch teilweise kritisierte Erfahrung bot. Der Philharmonische Chor und das Beethoven Orchester hingegen lieferten eine erstklassige Darbietung des Requiems. Dabei fielen besonders der ikonische Beginn des Introitus, das bewegende Confutatis und die agile Fuge „Quam olim Abrahae“ ins Gewicht. Allerdings wurde die Leistung des Solistenquartetts, bestehend aus Yukari Fukui, Cláudia Pereira, Tae Hwan Yun und Stephan Bootz, als eher mäßig beschrieben.

Historische Hintergründe des Requiems

Das Requiem hat eine faszinierende und mysteriöse Geschichte, die im Wien des späten Jahres 1791 beginnt. Vom Artikel auf mozartproject.org erfahren wir, dass Mozart das Werk unvollendet auf seinem Sterbebett komponierte. Die Umstände der Beauftragung bleiben bis heute unter den Musikwissenschaftlern umstritten. Ein unbekannter Bote überbrachte Mozart das Angebot zur Komposition eines Requiems, was seine Frau Constanze ihm nahelegte, anzunehmen. Für das Werk erhielt Mozart eine Vorauszahlung und versprach, es zu liefern, während er gleichzeitig in akuter Gesundheitskrise war.

Im Laufe seiner Erkrankung äußerte der Komponist, dass er das Requiem für sich selbst schreibe. Tragischerweise hinterließ er nur Skizzen und die vollständigen Teile des Requiems und Kyrie, während die letzten drei Sätze unvollständig blieben. Nach Mozarts Tod übernahm sein Schüler Franz Xaver Süßmayr die Aufgabe, das Werk zu vollenden. Am 10. Dezember 1791 fand die Uraufführung des Requiems in der Kirche St. Michael statt. Weitere Aufführungen folgten, unter anderem ein Benefizkonzert für Constanze, das am 2. Januar 1793 stattfand.

Die Bedeutung des Requiems

Das Requiem von Mozart ist nicht nur ein zentrales Werk der Kirchenmusik, sondern auch ein emotionales Zeitdokument, das die Thematik des Gedenkens an Verstorbene verkörpert. Es wird oft bei traditionellen Aufführungen zu Weihnachten und Ostern präsentiert, als Teil des liturgischen Spektrums, das den Kreuzestod Jesu und seine Bedeutung thematisiert. Die Fassung, die in Bonn aufgeführt wurde, basierte auf der Bearbeitung von Franz Xaver Süßmayr, was die Debatte über die künstlerische Authentizität des Werkes weiter nährt. Obwohl es auch stilistisch spannendere Alternativen gibt, wie die Version von Michael Ostrzyga, bleibt Süßmayrs Bearbeitung die am weitesten verbreitete.

In der Kulturgeschichte der Musik wird Mozarts Requiem oft missverstanden, insbesondere von Zuhörern, die nicht mit seinen anderen Kirchenwerken vertraut sind. Diese Missverständnisse unterstreichen die Komplexität und die bedeutungsvolle Tiefe des Werkes, dessen Ursprung und Entstehungsprozess in der Musikwelt noch immer Gegenstand intensiver Erforschung ist.

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