Schafbotschafter retten die Natur: Wie Moorschnucken helfen!

Am 29. April 2025 fand eine spannende Veranstaltung beim Schäfereitag der Biologischen Station Zwillbrock statt, die ganz im Zeichen des Naturschutzes stand. Die Führung für die Klimabotschafter führte die Teilnehmer in das Herz des Schafstalls der Schäferei Moorhof in Ahaus-Graes, wo die Moorschnucken während der Lämmerzeit untergebracht sind. „Schafe und Naturschutz“ lautete das zentrale Thema dieser Veranstaltung, die nicht nur durch informative Vorträge, sondern auch durch praktische Einblicke in die Tierhaltung geprägt war. Wochenpost berichtet, dass Nikolai Eversmann, stellvertretender Geschäftsführer der Biologischen Station, das Gebiet des Amtsvenn und die Herausforderungen beim Erhalt und der Förderung von Moorgebieten erläuterte.

Eversmann thematisierte die historische Entstehung des Moorgebiets, den Torfabbau sowie die aktuellen Probleme wie Trockenheit und die Ausbreitung von Birken. In diesem Kontext betonte er die Rolle der Moorschnucken, die aktiv dazu beitragen, den wuchernden Birkenwuchs zu unterbinden. Die Teilnehmer erhielten zudem spannende Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt entlang des Weges, in dem auch die Vogelwelt und der Laubfrosch eine Rolle spielten.

Der Beitrag der Schafhaltung zur Biodiversität

Doch nicht nur bei dieser Veranstaltung werden die Vorteile der Schafhaltung deutlich. Seit 2001 wird die weiße hornlose Heidschnucke gezüchtet, und seit 2019 spielt auch das Bentheimer Landschaf in der Zucht eine Rolle. Regionalwert Münsterland beschreibt, dass das Ziel dieser Zucht in der Erhaltung regionaler Landschafrassen und deren Vermarktung besteht. Aktuell befinden sich ca. 100 Muttertiere beider Rassen in der Betreuung, die nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch wertvoll ist. Die Schafe fördern die Erhaltung vielseitiger Pflanzenwelten in Heiden, Moorgegenden und Streuobstwiesen.

Die enge Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Coesfeld zur Flächenbetreuung zeigt, wie landwirtschaftliche Aktivitäten unterstützt werden können, um die biologische Vielfalt zu fördern. Unterstützend zu diesem Ansatz tragen die züchterischen Bemühungen und das Engagement der Landwirte zur Erhaltung der Kulturlandschaft in Deutschland bei.

Landwirtschaft und Biodiversität

Die Herausforderung, Biodiversität in der Landwirtschaft zu bewahren, ist enorm. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung hat die Landwirtschaft den größten Einfluss auf die Biodiversität in Deutschland. Dabei prägt sie über 50% der Landesfläche. Leider hat sich der Einfluss der Landwirtschaft seit den 1960er Jahren negativ entwickelt, was dramatische Verluste der Artenvielfalt zur Folge hatte. Die Industrialisierung und die damit verbundene verstärkte Nutzung von chemischen Düngemitteln haben zur Monokulturenbildung geführt, die vielerorts die Lebensräume von Flora und Fauna gefährden.

Die Nationalen Biodiversitätsstrategie zielt darauf ab, den Flächenanteil der ökologischen Landwirtschaft von derzeit 9% auf 20% zu erhöhen. Es besteht ein dringender Bedarf, finanzielle Anreize für Landwirte zu schaffen, um nachhaltigere Bewirtschaftungsformen zu fördern und eine hohe Landschaftskonnektivität sicherzustellen.

Obwohl die Herausforderungen groß sind, zeigen Veranstaltungen wie beim Schäfereitag das Potenzial der Schafhaltung. Sie bietet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität und ist ein nachhaltiges Beispiel für die Integration von Landwirtschaft und Naturschutz.

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